Rahmen auf Sockel
Zu den „Simultanen Perspektiven“ der Künstlergruppe Kooperative Kunstpraxis (Jens Herrmann, Wolfram Höhne und Andreas Paeslack)
Seitdem es moderne Kunst gibt, versucht sie, vom Sockel herunter zu steigen, doch es gelingt ihr nicht. Das hat Gründe. Ein Blick in die Vorgeschichte zeigt uns um 1900 einen Künstler, dem das Repräsentationsgehabe der alten Feudal- und der neuen Bürgerschicht unerträglich geworden war. Zusammen mit ihrem Machtanspruch hatten „die da oben“ auch die Kunst mit auf den Sockel hinauf gezogen. Dort war es dem Künstler zwar bequem und saturiert, doch auch abgehoben und irgendwie atmosphärisch verdünnt. Von diesem Sockel wieder herunterzukommen, das hieß, auf den Boden zurück zu kehren, das wurde als gleichbedeutend empfunden mit einer neuen Einheit von Kunst und Leben. Weiterlesen