Archiv der Kategorie: 09 Aktionen und Performance-Vorträge

Der 42. Kongress 2009 – 2011, Videodokumentation

42. Kongress des Absurden – 2009 – Eroeffnungsperformance from Olaf Weber on Vimeo.

42. Kongress des Absurden – 2009 – Performances from Olaf Weber on Vimeo.

42. Kongress des Absurden – 2010 – Eroeffnungsperformance from Olaf Weber on Vimeo.

42. Kongress des Absurden – 2010 – Performances from Olaf Weber on Vimeo.

42. Kongress des Absurden – 2011 from Olaf Weber on Vimeo.

Der 42. Kongress – Ein Podium des Absurden

Über dem „42. Kongress“ schwebt die verquerte Welt in ihrer Absurdität.
Das Credo dieser Veranstaltung ist es, diesen menschgemachten
Zustand zu vermessen und abzubilden, sie letztlich mit einem größeren
und geistvolleren Absurden zu konfrontieren. Das ist ein vitales
Fest, es will ein Podium und offener Raum für unkonventionelles,
alogisches, also vielleicht richtiges und hintersinniges Denken und Handeln
sein. Es kann zu allem werden – zum spontanen Gag oder zur
durchformulierten künstlerischen Aktion.
Die offene Bühne des 42. Kongresses fasst alle Gesänge, Sprachen
und Medien. Bilder aller Dimensionen, Texte, Sounds und natürlich
Bewegungen, Aktionen und Performances überlagern sich zu langsamen
und wilden Collagen, die eine Nacht lang gelten.
Der Nonsens ist kein Nicht-Sinn, er ist nicht sinnlos. Die absurde
Aussage ist eine real mögliche Antwort auf Wirklichkeit. Der Zweiundvierzigste
widerspricht als Vollzug dieses Absurden der herrschenden
Logik des gefügten Systems, also dem ungesund gewordenen Menschenverstand.
Absurdes kann durch „Gehen bis an den Rand, durch
letzte Konsequenzen“ (Albert Camus) zum erhellenden Denken zwingen
oder überhaupt eine Sache auf die Füße stellen. Das Absurde ist
damit identisch mit dem Rigorosum der zeitgenössischen Kunst und
letztlich auch der Aufklärung.
Am 42. Kongress teilnehmen heißt, dem gesponserten Mainstream
die eigene, non-konforme Aktion entgegenzusetzen. Das Absurde ist
sowohl eine regelhaft betriebene Sinnverweigerung, als auch eine alogische
Sinnstiftung. Die anarchistische Welt des Nonsens enthält auch
Ordentliches, zum Beispiel Stilbrüche und verkehrt verwendete Muster,
sie generiert Wirklichkeiten, die außerhalb der gewohnten Zeichenwelt
existieren. Übliche, also unübliche Mittel des Nonsens sind
aberwitzige Collagen, paradoxe Verwerfungen, Aporien, leere Metaphern,
überraschende Notationen, misslungene Makros, Käfer, usw.,
82 Titelthema
also das ganze disparate Chaos ästhetischer Ordnungen, nicht zu vergessen
das Komische des Absurden.
In drei aufeinander folgenden Jahren gab es drei 42. Kongresse. Sie
hatten unterschiedliche Titel. 2009: Absinth – Die Gurken. 2010 hatte
er eine aktionistische Beifügung: Absinth – die Gurken – Der Putsch.
2011: Die Schwäche am Menschen.
Ort des Geschehens war zunehmend das gesamte Hauptgebäude
der Bauhaus-Universität. Die Teilnehmerzahl erhöhte sich im Laufe
der Jahre von 150 auf 500 Personen, wobei jeweils ein Viertel der
Teilnehmer auch Akteur war. Der absurde Kongress gewann überregionale
Bedeutung. Jedoch scheiterte die Vorbereitung weiterer 42.
Kongresse im Sommer 2011 an der Leitung der Fakultät Gestaltung,
welche dieses unfassbare und sichtbare Monstrum nicht mehr unterstützen
wollte. Alle anderen empfanden es aber als eine heitere und
abschüssige kreative Kraft in der Tradition der Bauhausfeste und der
DADAistischen Internationale.

  1. Kongress. Absinth – Die Gurken

Performance von Olaf Weber zum am 05.02.2009 im Oberlichtsaal
der Bauhaus-Universität Weimar
Weber wird mit einer großen Pauke vor dem Bauch in den Oberlichtsaal
geführt. Er trägt eine Sonnenbrille, auf dem Kopf ein Drahtgestell mit
einem Vogel, daran sind seitwärts zwei kleine Lampen befestigt, die an
einem Stab herunter hängen und direkt seine Ohren beleuchten. Er setzt
sich auf einen großen Gummiball und schlägt unrhythmisch – statt auf
das Fell – auf das Metallgehäuse der Pauke.

Das Mondgesicht
das blöde Oberlicht das Oberlicht !
das romantische – Nicht !
das Hoppla hoppla hoppla (springt auf dem Ball)
Die Entgeisterung des Weltenstaubes
die Entstaubung des Hyazinthes
die Verkörperung rückwärts des Nichts des A
des dreifachen A A A
des Anke Andrea Angela
des A des O
des A und O
des O des W des Endes des O des W des O W.
Ja die
botanischen Instrumente der Generäle
die Naturreligionen der politischen Pannen
die riesigen Schaufeln der Elche
die 5,50 Meter großen Schaufeln der Elche.
für Palästina. für Raum
für Rums. für Raum für Rums für Raum.
Für Rums.
Ja die Fakultät
die Nonsens, das Hui-ja Hui-ja, nicht versteht
auch ein Dekan – man siehts ihm an
Doch das entfesselte Design
und die Kunst, das schöne Bein.
Und der ganze Gurkenverein
Ja die
Spesen gewesen Besen,
ja das Lesen
Ja das ja das
reiben bleiben schreiben
Ja das Schreiben und das Lesen ..

(Weber singt das bekannte Lied aus dem Zigeunerbaron)

Ja das Schreiben und das Lesen
sind nie mein Fall gewesen,
denn schon von Kindes Beinen
beschäftigt mich mit Schweinen.
Auch war ich nie ein Dichter
Potz Donnerwetter – Parafly.
war immer Schweinezüchter
Poetisch war ich nie.

Weber: Der 42. Kongress. Ein Podium des Absurden

84 Titelthema Olaf Weber: Der 42. Kongress. Ein Podium des Absurden

mein idealer Lebenszweck
ist Borstenvieh
und Schweinespeck,
mein idealer Lebenszweck
ist Borstenvieh und Schweinespeck!

O.W. fällt vornüber auf seine FDJ-Pauke. Er richtet sich nochmals auf:

Es lebe der 42. Kongress. Absinth – Die Gurken.
Sich noch mal mühsam aufrichtend:
Das Buffet, die Toiletten, die neue Weltordnung
sind eröffnet.
Der 42. Kongress. Absinth – die Gurken – Der Putsch

Performance von Olaf Weber, Franciska Braun, Michael von Hintzenstern
und einem Chor am 2. Februar 2010

Das Treppenhaus im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar.
Im Foyer des 1. Obergeschosses ist ein ca. 3 x 3 Meter großes und 80
cm hohes Podest aufgebaut, die Zuschauer drängen sich auf dem Foyer,
den breiten Treppen und Fluren.
Vom 2. Obergeschoss steigt langsam und völlig rückwärts laufend
die Sängerin Franciska Braun die große geschwungene Treppe herab.
Sie hat einen Hut mit breiter Krempe auf dem Kopf, der es ihr nur
erlaubt, nach unten –zu schauen. Um Brust und Bauch ist eine Bettdecke
aus schwarzem Damast gewickelt – sehr vornehm und skurril. In
ihrem experimentellen Gesang benutzt sie Lieder, die sie im Dialog
mit dem Chor, dem Harmonium und dem gesprochenem Text verfremdet.
Operngesang und abstrakte Geräusche purzeln in allen Varianten
die Treppe herab. Zwischendurch nascht sie Süßigkeiten.
Neben dem Podest steht ein kleines Harmonium, vom dem aus
Michael von Hintzenstern einen Chor dirigiert. Der Chor singt nicht
eigentlich, sondern erzeugt die verschiedensten Geräusche – mit dem
Mund, den Händen und Fingern. Es entwickelt sich ein musikalisches
Sprachgewirr, das auch rhythmische und stilistische Figuren hervorbringt.
Hintzenstern trägt ein Huhn auf dem Kopf, die Chormitglieder
sind teilweise auch kostümiert.
Olaf Weber, sonnenbebrillt, tritt an die Szene. Er trägt einen Stuhl
ohne Sitzfläche umgeschnallt vor dem Bauch und auf dem Kopf eine
Krone aus Drahtgeflecht, von der auf beiden Seiten kleine Lämpchen
herunterhängen, die waagerecht seine Ohren beleuchten. Mühsam
erklimmt er das Podium und beginnt mit nach oben gestreckten Armen
seinen Vortrag „Das Treppenhaus muss raus!“… In den drei Unterbrechungen
seiner Rede nehmen jeweils Chor und Sängerin ihren
musikalischen Disput verstärkt auf, während Weber mit umständlichen
Gesten und dem Versuch, sich auf seinen umgeschnallten Stuhl
zu setzen, immer wieder scheitert. Der letzte Teil ist ein Frage-Antwort-
Spiel mit dem Chor, das wiederum durch den Gesang der Sopranistin
überschrieben wird.

Die drei Vorstellungen – des Redners, der Sopranistin und des Chors
– sind sowohl simultane und rücksichtslose Aktionen als auch improvisierte
Teile der gemeinsamen Eingangsperformance des Kongresses.

 

1.

Das Treppenhaus muss raus
die Schiffe – sie kleben an den Wänden
die kleinen öffentlichen beklebten Häuser, beklebt
Nashörner kleben an ihrem Horn angeklebt
Die Schiffe – kleben an ihrem Untergang
Der Neoliberalismus ist ein Huhn von unten.
Es gibt Effizienzkriterien für die Güterproduzierenden die nichts
und taugen,
und über-haupt-nicht für Universitäten und so was.
Niemals dieser ökonomischen Logik nichts ist, aber –
Nonsens erhellt die Welt
Nonsens erhellt die Welt mit einer Lampe
mit einer Lampe aus Eisen
mit einer Lampe für die Geschlechter
mit einer undurchsichtigen Lampe für die Kohle
Mit einer undurchsichtigen Lampe aus Klarheit für Nächstenliebe
für Busen und Po
Nonsens ist Lampe
Nonsens beleuchtet den Untergang aller Lampen

86 Titelthema

 

2.

Nasen springen immer wieder auf Nasen
auf die vergoldeten Hasennasen des Joseph Beuys seine Nase
– gespringt
auf den Jonathan Meese seine Neese – gespringt
auf den Schlingensief seine halbtote zerfaserte Nase
rettet Schlingensief! vor seinem Totensarg
vor seinem ewigen Scheitern an der Kante zum Sprung auf
die Gurken
die Schurken sind wieder Gurken
Die Gurken sind wieder Schurken
Scheiß keine Reime!
Es klebe die Anarchie – Putschi Putschiputschi
Der Putsch des Schönen ist der Frieden der Dinge
Der Putsch des Mammons ist Verbrechen an euren Mündern
Revolte aber ist Nashorn ist Nase ist Nonsens ist Lampe

 

3.

Seien wir realistisch
fordern wir das Unmögliche. Chef. Che
vergesst das Kino der Banker
Glaubt nicht an alkoholfreies Weihnachten Ostern erster Mai
Muttertag Tag der Reinheit
vergesst die Illusionen mittels vergeistigter Löcher im Kopf Läuse
Schminke
verprügelt die falschen Hoffnungen mittels von Kopf auf die
Füße gestellt
Entkleidet Prinz Michael von Sachsen-Weimar mittels Nackt-Scanner!

 

4.

(Als Dialog mit dem Chor, der antwortet „Ja, wir sehen, hören es“)

Fühlt ihr den Wahnsinn des Treppenhauses
Seht ihr die dreidimensionalen Gurken an der Lunte des Glücks
Seht ihr den Absinth wie er kommt als Rettung für eure Rettung
Spürt ihr wenn ich so wackle
Spürt ihr wenn ich so zapple
Seht ihr das Huhn des Neoliberalismus über euch fliegen
Seht ihr den nassen Klecks, der herunter fällt
Seht ihr den Klecks auf meiner nackten Schulter
(zeigt auf seinen Hintern)
Seht ihr den Klecks wie er privatisiert und philosophische
Wahrheit wird
Seht ihr den hilflosen Rektor mit seinen Armen
Spürt ihr den weichen zarten warmen Bauch des Nashorns über Euch
spürt ihr seinen Nasenkuss
Seht ihr den Kitsch in den Kochtöpfen den Betten Suppen Gefühlen
Soll ich weitermachen
Seht ihr die Strategie ins pralle Nichts
Seht ihr die gestrichenen vollen Hosen der Repräsentanten die ab
und zu ein Bein heben
Seht ihr die Zuhälter der Kisten der Luft
Seht ihr die keine Demokratie in Deutschland Freiheit
Erkennt ihr die Stoßrichtung des Papstes nicht
Seht ihr immer noch wie ich wackle und zapple
Seht ihr das Verbrechen an der keinen Kunst und Watte Schneewittchen
und Dornröschen damit sie mit keiner Idee schwanger zu
haben hause – sind
Seht ihr das: Das schwache Geschlecht ist auch nur Lurch und Gurke
Seht ihr hören die singende Nachtigall Franciska Braun, die gerade
aus dem Bett hierher kommt
seht ihr den Michael von Hintzenstern mit seinem komischen
Ammonium, das überhaupt nicht hierher passt?
seht ihr den absurdesten Stino-Chor der Saison auf dem Höhe
punkt seines musikalischen Unterganges
Der 42. Kongress Absinth – Die Gurken – Der Putsch“ ist eröffnet.

(Der Chor setzt sich schnalzend, knurrend und singend in Bewegung und
weist damit den Weg zum Oberlichtsaal, wo weitere Aktionen stattfinden)
Weber: Der 42. Kongress. Ein Podium des Absurden

88 Titelthema

  1. Kongress. Die Schwäche am Menschen (2011)

Eröffnungsperformance von Olaf Weber

Das Foyer im Erdgeschoss des Hauptgebäudes Bauhaus-Uni Weimar.
Weber steht auf halber Höhe der geschwungenen Treppe. Vor ihm ein
senkrechtes Banner mit der Aufschrift Der 42. Kongress. Das Absurde hat
nur insofern einen Sinn, als man sich nicht mit ihm abfindet (Albert
Camus). Drei komische Vögel stören durch Singen und Rufen die Rede.

Verehrte,
Nun schon zum dritten Male,
Die Freiheit siegt über ihre ewigen Ankündigungen.
Unsere Berechnungen sagen, dass heute der einzige Tag ist, an dem
die Büroklammern nicht den Gewissheiten folgen, die Gauner nicht
dem Gaunern, die Hemden und Hosen nicht den Surrealisten, den
Socken.
Die Uni ist ein Handapparat von oben …, von nitschewo von da
und dorthin da Du d dö dö (Gesang)
Die GeistesKästen klemmen. Die Geldsäcke hängen und schwämmen
– und klemmen auch und saufen.
Herrschaftslogik krummes Huhn des Eies Zweckes. Nichts zu tun.
Herrschaftslogik dummes Tun, Schneewittchen Leute Rotikäppchen
Huhn. Die sogenannte Kreativität ist die Zwangsjacke am Papagei am
Käfig seinen Handschuhen Hindurch.
Wir brauchen den Nonsens wir lieben das Absurde. Die Axt des
erhellenden Denkens.
Aber die Schwäche am Menschen ist auch kalter Kaffee.
Wir machen einen Kongress über die Schwäche am M.
Die Schwäche am M am am Mu am Mu Mu mu. Mubarak macht
schlapp hau ab.
Unsere multiamorösen Wissensaftler und Kunstler marodieren auf
drei Etagen, sie suchen es sie stampfen. Sie werden es hinsetzen. Sie
werden es gelingen die Mützen und Stühle am Schwäche.
die Mützen und Stühle am Schwäche
die Mützen am Schwäche
Der 42. Kongress 2011 Die Schwäche am Menschen ist da! ist eröffnet.

 

Es folgt das Eröffnungskonzert mit dem Ensemble Hochmodern.
Dirigent Max Wutzler.

 

von Olaf Weber

Veröffentlicht in: Palmbaum 1/2017, Seiten 83 bis 91

Künstlerschiff Muße vertilgt Öde (2011)

Olaf Weber
Künstlerschiff: Muße vertilgt Öde
– Ein Text für eine nicht stattgefundene Performance mit 3 Tänzern. Ein Projekt auf dem Schiff Naumon des Carlos Padrissa, im Hafen von Köln Mai 2011

Muße ist das Gegenteil von Turbo, von Erwerbsarbeit, aber auch von deren Mangel. Muße ist da, um nicht faul sein zu müssen. Faulsein ist an die Erwerbsarbeit gekettet, ist selbst Arbeit. Erzwungene Nicht-Arbeit ist auch Muselosigkeit. Arbeit zu Freizeit ist wie Unterhalt-Industrie zu Unterhaltungsindustrie. Also kein Ausblick auf Muße. Weiterlesen

Ich kann kein Bauhaus mehr sehen (Bauhaus hoch n, 2009)

Olaf Weber
Ich kann kein Bauhaus mehr sehen (Bauhaus hoch n)
Ein Performance-Vortrag mit Franciska Braun (Sopran)
Künstlerische Mitarbeit: Anke Stiller
Auf dem 24. Forum Typographie „Bauhaus hoch n“ am 17. 09. 2009 in Weimar


bauhaus hoch n 2009 from Olaf Weber on Vimeo.

Drei Akteure auf der Bühne. Sie repräsentieren die akuten Elemente der Kunst – von Text, Gesang und Spiel wird das Vokabular dieser Performance entwickelt. Weiterlesen

Ich kann kein Bauhaus mehr sehen (Ansichtskarte, 2009)

„Ich kann kein Bauhaus mehr sehen“ (Ansichtskarte)


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Ästhetik ist Muße (2003)

Olaf Weber
Ästhetik ist Muße.
Ein Performance-Vortrag mit
Myriam Eichberger (Blockflöte)
Musik (Ausschnitte bearbeitet) aus: „Black intention“ von Maki Ishii (geb. 1936)
Vorgetragen auf dem Kolloquium „Ästhetik – Aufgaben einer Wissenschaftsdisziplin“ der Philosophischen Fakultät an der Humboldt-Universität zu Berlin am 28.02.03.

Wir betreten die Bühne. Ich habe einen Blindenstock in der Hand, an dem ein merkwürdiges optisches Gerät befestigt ist. ME sitzt auf einem Drehstuhl, vor und hinter ihr stehen zwei Notenständer. Ich setze eine Sonnenbrille auf.
Lange Pause. Weiterlesen

Das Feste und das Lockere (2002)

Olaf Weber
Das Feste und das Lockere. Zur Ideengeschichte des Festes.
Ein Performance-Vortrag mit Angela Hausheer und Katja Weber.
Im Gaswerk Weimar, 2002?
Wiederholung vor dem Römischen Haus am 25. Juni 2005

Eine große Treppe endet einen Meter fünfzig unter der Raumdecke. Auf einer Plattform steht ein großes rotes Sofa. Davor ein kleiner Tisch. Man kann dort oben nur in gebeugter Haltung stehen. Wir sitzen. Angela Hausheer spielt mit verschiedenem Kram, den sie auf ein Tablett setzt. Durch eine Kamera werden Videoaufnahmen des Geschehens auf dem Tablett, als Mini-Performance an die Wand geworfen. Weiterlesen

Olfaktorische Denkmalpflege (2001)

Olaf Weber
Was ist olfaktorische Denkmalpflege.

Ein Performance-Vortrag

Ich trete ans Rednerpult, hebe die Arme und bewege sie dreimal – quasi Luft einsaugend – zu meiner Nase. Dasselbe wiederhole ich an den beiden Seiten der Bühne. Ein Jagdhund („Weimaraner“) wird auf einer tuchbedeckten Tafel hereingetragen und neben dem Rednerpult abgestellt. Eine antike Säule ergänzt das Arrangement. Nach einer Weile kommt eine Assistentin und versprüht sehr sparsam Raumspray und andere Gerüche. Sie bewegt sich in unauffälligem Gleichmaß. Weiterlesen

30 Jahre Kasseturm (1992)

30 Jahre Kasseturm (18.12.1992)

Zwischen einer Kunstfigur und der Realität, dem menschlichen Leben insbesondere, – hier verkörpert durch eine Junge Frau während ihrer abendlichen Vorbereitung, vielleicht ins Bett, vielleicht in den Kasseturm zu gehen – ist das nicht ein zu hoher thematischer Anspruch für den Festvortrag zum 30. Geburtstag des Kasseturmes? Natürlich nicht. Weiterlesen