Archiv der Kategorie: 01 Grundlagenforschung in den 70er Jahren

Konzeption für eine Bauformenlehre – Grundlagen (1979)

Olaf Weber
Konzeption für eine Bauformenlehre – Grundlagen

1.Kurzbeschreibung und Einordnung in die Lehrkonzeption der Sektion Architektur

Die Bauformenlehre übernimmt die Rolle des „baugebundenen Gestaltens“ als Bindeglied zwischen dem „elementaren Gestalten“ einerseits und dem Entwerfen andererseits.
Gegenüber dem „elementaren Gestalten“ unterscheidet sich die Bauformenlehre dadurch, daß sie die bauliche Form als spezifisch architektonischen Ausdrucksträger behandelt, Weiterlesen

Brief an Bernd Grönwald – Bauhauskolloquium – (1976)

Lieber Bernd!

Das Bauhauskolloquium ist über die Bühne. Ich war einer der Zuhörer und bin gemeinsam mit allen, die schon immer mit dem Bauhaus sympathisierten froh, daß es stattgefunden hat. Es hat eine Situation geschaffen, in der es leichter geworden ist, die Leistungen des Bauhauses sachlich zu beurteilen und es bietet sich eine Gelegenheit zur schöpferischen Theorie- und Geschichtsdiskussion, die wir nicht versäumen sollten. Weiterlesen

Über die Erscheinungsweise von Architektur und die Aufgaben der Gestaltung, Vortrag (1976)

Olaf Weber, Vortrag (1976)
Über die Erscheinungsweise von Architektur und die Aufgaben der Gestaltung

Fragen der architektonischen Erscheinung sind überall gegenwärtig. Sei es, daß sie noch aus einer Zeit herübergerettet wurden, als Architektur noch stärker als Kunst in unserem Bewußtsein war, sei es, daß das prognostische Denken über die Zeit, in der wir es – nämlich den Wohnungsbau – quantitativ geschafft haben werden, unser Nachdenken über Formprobleme bestimmt oder sei es auch, daß wir die Gegenwart unserer Praxis reflektieren und versuchen, das schmale Feld zwischen den technisch-ökonomischen Faktoren mit Formentscheidungen auszufüllen. Jedenfalls braucht niemand das Problem der architektonischen Erscheinung aus der Mottenkiste der Theorie zu ziehen. Formfragen werden z.T. sogar überbewertet, zum zentralen Thema des Architekten aufgebauscht, Weiterlesen

Informationelle Qualität oder Schönheit? (1976)

Informationelle Qualität oder Schönheit?
Olaf Weber, Referat auf dem Theorieseminar des BDA/DDR und der Bauakademie Berlin 1976
(Fragment)

1.Informationelle Qualität oder Schönheit?
1.1.Die architektonische Erscheinung

In unseren Architekturdiskussionen tritt erfreulicherweise das Problem der architektonischen Erscheinung mehr und mehr in sehr nüchterner, sachlicher Form auf. Die Sachlichkeit bezieht sich einerseits auf die Relativierung unserer Wünsche und Forderungen an unseren realen technisch-ökonomischen Möglichkeiten; zum anderen aber zeigt sich diese Sachlichkeit darin, daß sich Architekten in Formfragen immer weniger allein auf ihr „innerstes“ künstlerisches Gefühl berufen, Weiterlesen

Klein- und Großarchitektur (1975)

Klein- und Großarchitektur
Olaf Weber , Vortrag auf einem Entwurfsseminar im Kasseturm Weimar 15.12.1975

Meine Damen und Herren!
Um dem Nachfolgenden den Anstrich von Theorie zu geben, die an dieser Stelle gewünscht wird, werden die nun anstehenden beiden Vorträge ohne Dias – also nur zu hören sein.
Das ist nicht beliebt, aber die Bilder sind starke Verlockungen und ich weiß um die Eigenschaft von Architekten vor den Konterfeis ihrer Produkte allzu schnell in subjektive Empfindungen, in Erinnerungen und die abenteurlichsten Assoziationen zu verfallen. Weiterlesen

Die Stadt als Text (1974)

Olaf Weber, Rede auf einem Autoren-Treffen des Aufbau-Verlages Berlin 1974 (Fragmente)
Die Stadt als Text

Ich habe mich 5 Stunden lang vorbereitet, spreche eine Stunde, also sind in meiner Rede fünfmal mehr Gedanken als Wörter enthalten.

Literaten haben zur Stadt, als die den Menschen umgebende Kulturlandschaft eine sehr intensive, sinnliche Beziehung – und sie produzieren Texte. Der Titel „Die Stadt als Text“ muss deshalb ausgesprochen suggestiv zum Besuch dieser Veranstaltung eingeladen haben. Weiterlesen

Probleme der Zeichenbedeutung in der gegenwärtigen Architekturpraxis (1974)

Probleme der Zeichenbedeutung in der gegenwärtigen Architekturpraxis
Olaf Weber

Es gibt eine volkstümliche Methapher, die besagt, dass Steine reden können. Sie verdient unter dem Aspekt der ideellen Aneignung von Architektur eine erhöhte Aufmerksamkeit; denn sie verweist auf die Rolle, die dem Themenkreis von Zeichen, Bedeutung, Sprache und Information in der Architektur zukommt. Weiterlesen

Vortrag zur Dissertation „Architektur als Kommunikationsmittel“ (1974)

Olaf Weber, Dissertationsverteidigung Weimar, 30.5.1974

Sehr verehrte Damen und Herren!
Die vorliegende Dissertationsschrift ist ein Beitrag von Architekten zur Überwindung ihrer Selbstisolation im Planungskollektiv. Viele Architekten gefallen sich immer noch in ihrer Rolle als Zaungast der Wissenschaftsentwicklung, indem sie auf dem Anspruch beharren, in Fragen der Form subjektivistisch urteilen zu können und sich auf ihr künstlerisches Gefühl berufen. Dieses Zurückziehen in Sphären unkontrollierter Individualität zieht nicht nur ein eigentümliches Spannungsverhältnis zu den Vergesellschaftungsprozessen der Bauproduktion und zur Rationalisierung nicht-künstlerischer Aspekte des Gestaltens nach sich, sondern es reduziert vor allem die Effektivität gestalterischer Entscheidungen – und zwar auf zweierlei Weise:
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Vortrag auf dem architekturtheoretischen Seminar des BDA (1974)

Dieser Vortragstext ist eine erste Anwendung der Kommunikationstheorie und Semiotik auf die Architekturpraxis der DDR. Der Versuch, das theoretische Modell verständlich zu machen, führt sofort zu kritischen Auseinandersetzungen mit einem ökonomischen Pragmatismus und der realen Baupraxis. Weiterlesen

Thesen zur Dissertation „Architektur als Kommunikationsmittel“ mit Rogge und Zimmermann (1973)

In der Dissertationsschrift „Architektur als Kommunikationsmittel“ von Friedrich Rogge, Olaf Weber und Gerd Zimmermann werden von einem am Funktionsbegriff orientierten theoretischem Architekturmodell die Grundlagen der ideellen Aneignung der baulichen Umwelt mit Hilfe der Anfang der 70er Jahre sich intensiv entwickelten Systemtheorie, Informatik, Semiotik und der modernen Psychologie untersucht.
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