Archiv der Kategorie: 06 Die Uni – Gründung der Fakultät Gestaltung

Offener Brief an die Teilnehmer des PhD-Studiums Kunst und Design (Juni 2012 )

Offener Brief an die Teilnehmer des PhD-Studiums „Kunst und Design“ Juni 2012

Liebe PhD-Studierende der Fakultät Gestaltung,

Ich will mich zu einer fachlichen Frage des PhD-Studiums äußern.

Einerseits wird unser PhD-Studium bezeichnet als dritten Akt des Kunststudiums, andererseits wird die wissenschaftliche Komponente betont und mit den traditionellen Kriterien des Wissenschaftsbetriebes versehen. Oft wird das Ganze zweigeteilt gedacht: Hier eine bedeutende künstlerische oder gestalterische Arbeit, dort eine wissenschaftliche. Wenn man aber beide Formen der Welterkundung und gar noch weitere akzeptiert, muss man nicht dauernd auf den Unterschieden herumreiten, man sollte zunächst das Übereinstimmende sehen. Es bleibt dann vor allem die Frage nach dem Erkenntnisfortschritt. Weiterlesen

Zensur (2010)

Die Zensur
Wie an der Bauhaus-Universität ein Statement verschwand

Die Zensur ist eine unanständige Praxis des Machtmissbrauchs: Eine Institution oder eine mit öffentlicher Macht ausgestattete Person schickt sich an, als Zensor über andere Meinungen zu triumphieren. Man könnte annehmen, dass eine solche Zensur an einer Kunsthochschule, an der „Freiheit“ eine elementare Bedeutung besitzt, ausgeschlossen sei – besonders im 20. Jahre der deutschen Einheit und besonders im Osten Deutschlands. Wie konnte ausgerechnet im Jahre 2010, zum 150-jährigen Jubiläum der Kunstschule in Weimar ein Maulkorb verhängt werden? Und wie ausgerechnet an den einzigen Professor mit Ostsozialisation? Weiterlesen

Eliteuniversität? (2005)

Elite-Universität?

Kann oder möchte die Bauhaus Uni eine Elite-Universität werden? In der Weimarer hochschulpolitischen Debatte spielt diese Frage eine zunehmende Rolle. Sie ist eingebettet in solche Themen wie interdisziplinäre Forschungsprojekte, Drittmittel, globales Bauhausnetz, Privatisierung, Studienreform und Studiengebühren. Weiterlesen

10 Jahre Fakultät Gestaltung (2004)

Olaf Weber
10 Jahre Fakultät Gestaltung
Zuarbeit zur Stellungnahme für die Fakultätsentwicklung
18.01.04

In einer Welt des nationalen, europäischen und globalen Wettbewerbes der Universitäten und Hochschulen sind Vergleichbarkeit und Austauschbarkeit von Modulen der Studiengänge ebenso wichtig wie die unverwechselbaren Profile ihrer Lehrangebote. Weiterlesen

Nachtrag zum 9. Bauhauskolloquium (2003)

Nachtrag zum 9. Bauhaus Kolloquium 2003

Architektur kann nicht sprechen und wenn sie es versucht, können nur Lügen herauskommen. Der Architekt kann als Gestalter aber etwas mehr als bloß das Objekt für die Wahrnehmung zurechtzustellen. Welche Ideen sollte denn Architektur auch aussprechen, wer fragt danach?
Es fehlt der Architektur das, was Kunst und Medien zur Verfügung steht: eine Sprache. Sprache der Architektur ist nur eine Metapher, gleichwohl können Bauformen etwas ausdrücken und gleichwohl ist Architektur auch ein Medium, aber das ist kein Kanal. Weiterlesen

Das Profil der BUW – Zur Programm-Diskussion der BUW (Rede) (1998)

Prof. Dr. Olaf Weber
Fakultät Gestaltung


Zur Programm-Diskussion der BUW
Redebeitrag auf dem Konzil des 7. Juli 1998

Die fortschreitende Anreicherung der Universitätsstrukturen durch neue Studiengänge, Fakultäten, Sonderforschungsgebiete usw. birgt die Gefahr in sich, daß die Uni immer komplizierter, undurchschaubarer und bürokratischer wird. Auf die zunehmende Differenziertheit der Praxis mit einer Erhöhung der strukturellen Komplexität zu reagieren, ist aber das Verfahren des 19. und 20. Jahrhunderts, also der Industriegesellschaft, die zu überwinden wir uns gerade anschicken. Das andere, zukunftsfähige Verfahren wäre die Rücknahme der Arbeitsteilung durch Individuation der Akteure. Weiterlesen

Rückblick – 1 1/2 Jahre Gründungsbeirat (1993)

Olaf Weber
Rückblick
1 1/2 Jahre Gründungsbeirat

Nun ist es endlich losgegangen. Am 19.11. 1993 ist die Fakultät Gestaltung auch offiziell ministerlich eröffnet worden. Gemessen an dem, was wir über die Bauhausfeste wissen, war die Eröffnungsfeier zwar noch etwas steif und künstlich, aber doch auch schön und von einer kleinen Gruppe sehr engagiert organisiert worden. Der große Altmeister des Design Ettore Sottsass, sprach über Gräser und Käfer, über die Mädchen im Bett und anderes Ausschweifende, immer aber über Gestaltung. Eine kleine Theatergruppe spielte uns die Geschichte des Designs der letzten 90 Jahre vor, in der die 40jährige DDR-Designgeschichte selbstverständlich nicht vorkam. Vorher hatte schon Prof. Lucius Burckhardt ein Bild vom Bauhaus gezeichnet, das ähnlich, nur auf andere Weise einseitig war, wie wir es von früher her kannten, Die Geschichtsklitterung geht also weiter. Weiterlesen

Leben und Tod des IKD – Die Geschichte eines Versuchs zur Selbstbestimmung (1992)

Leben und Tod des IKD
Die Geschichte eines Versuches zur Selbstbestimmung

Null – Phase: Kunst?

Nachdem die Kunstausbildung an der HAB im Jahr 1951 aufgegeben wurde, blieb die „Gestaltungslehre“ oder die „bildkünstlerische Lehre“ für Architekten, später wurden „experimentell – künstlerische Werkstätten“ eingerichtet, die aber für die Lehre wenig wirksam werden konnten. Nach der Wende zunächst sehr traditionelle Annäherungen an das Thema: als „architekturbezogene Kunst“. Anfang 1991 Bildung einer Arbeitsgruppe des Fakultätsrates Architektur, um eine zukunftsweisende Konzeption zu erarbeiten. Am 13. Mai 1991 billigt der Senat diese „Konzeption für eine Fakultät Kunst an der HAB“ und beschließt, zum 01.09.1991 ein „Institut für Kunst und Design“ (IKD) an der Fakultät Architektur zu gründen. Weiterlesen

Umsteigestation ins studentische Leben – Der Einführungskurs der Fakultät Architektur (1991)

Umsteigestation ins studentische Leben
Der Einführungskurs der Fakultät Architektur 1991

Vom 07.-18. Oktober fand für die Studenten des ersten Studienjahres der Fakultät Architektur der Einführungskurs statt. Die zeichnenden Studenten sind im Stadtbild aufgefallen und einige spektakuläre Aktionen am Nachmittag des 17. Oktober waren Gegenstand angeregter Diskussion. Hinter diesen Auffälligkeiten steckt aber ein überlegtes Konzept , das sich in der deutschen Hochschullandschaft so nicht wiederfindet und das nachfolgend nebst einigen Ergebnissen dieses Kurses dargestellt werden soll. Weiterlesen