Verein zur Verlängerung des Jahres 1999 (1999)

Prof. Dr. Olaf Weber, Weimar
Prof. Elise Clark, New York
Prof. Dr. Charles Newton, Sidney

Im Dezember 1999
PRESSEMITTEILUNG über die Gründung des „Vereins zur Verlängerung des Jahres 1999“

In letzter Minute geben die o.g. Gründungsmitglieder die Initiative für einen internationalen „Verein zur Verlängerung des Jahres 1999“ bekannt. Ziel dieses Vereins ist es, das Jahr 1999 zeitlich so zu strecken, dass es erst dann endet, wenn sein historischer Sinn und die privaten Erwartungen an dieses Jahr erfüllt sind. Die Defizite betreffen alle Bereiche: Die Politik, die Wirtschaft, die Kultur und Kunst … sowie das Leben jedes Einzelnen, besonders der Unterzeichneten.

Überall, wo wir hinsehen, stehen wir vor Unrat, Ungerechtem und Unschönem. Dabei hatte uns das Jahrhundert der Aufklärung, der technischen Revolution und der Glücksvisionen etwas ganz anderes versprochen. Das Jahr 1999 ist nicht nur gegenüber dem ausgehenden Jahrhundert in der Pflicht, die begonnenen Projekte endlich zu einem Erfolg zu bringen, sondern auch gegenüber den aus diesen Visionen genährten, unfertigen Vorhaben jedes Einzelnen.

Wir können den Übergang des Millenniums nur feiern, wenn dieses Datum mit der Bedeutsamkeit einer Epoche erfüllt ist. Etwas Bedeutendes aber ist weit und breit nicht zu erkennen. Wir rufen deshalb alle Menschen dieser Erde dazu auf, sich dem allgemeinen Drang zum Feiern entweder völlig zu entziehen, oder am Abend des 31. Dezember irgend etwas anderes zu feiern, wofür es immer einen Grund gibt, nicht aber den Jahreswechsel.

Der Beitritt zum „Verein für die Verlängerung des Jahres 1999“ steht allen Bürgern offen, die es nicht zulassen wollen, dass sich das unfertige Jahrhundert schmählich davonstiehlt und auch jenen, die noch eine persönliche Rechnung offen haben. Nach gründlicher Diskussion wird der Verein die konkreten Bedingungen und später auch den Zeitpunkt für den Übergang ins nächste Jahrtausend bestimmen.

Für die Europäische Sektion des Vereins: gez. Prof. Dr. O. Weber

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