Zusammenfassung. Zu Beginn der 1970er Jahre gab es in der Architekturtheorie der DDR Bestrebungen, den stark normativen Charakter der darin enthaltenen traditionellen Ästhetik durch die Einführung von aus der Kybernetik, Semiotik und Informationstheorie stammenden Konzepte wie „Zeichen“, „Kommunikation“ oder „Information“ zu modernisieren. Dabei kommt Georg Klaus das Verdienst zu, zur Durchsetzung dieser aus der Semiotik in die Architekturtheorie der DDR übernommenen Ideen maßgeblich beigetragen zu haben. Weiterlesen
Bilder im Ohr – Katalogtext (2011)
Bilder im Ohr
Medienereignisse von gestern von einem Blinden gezeichnet.
Olaf Weber
Bauhaus-Universität Weimar. Professor für Ästhetik i.R.
5 Graphiken 70×100 cm
Ein Augenaufschlag der Medien – und die colorierten Atmosphären vermischen sich millionenfach mit der Freude und dem Wahnsinn vor Ort. Welche Bilder entstehen aber im Ohr? Gibt es eine besondere „Sicht“ von Blinden auf das, was medial passiert, verändert die Blindheit das „Faktische“? Unterliegt die Glaubwürdigkeit dem Visualprimat, gibt es eingebildete Symbole von Sinnesbehinderten, die nicht kommunikationsfähig sind? Verändert Blindheit vielleicht doch die Kunst? Weiterlesen
6 Thesen über Medien und Privatheit (2011)
Olaf Weber
6 Thesen über Medien und Privatheit
1. Meinungsfreiheit statt Pressefreiheit
2. Wer einen Sender , eine Zeitung, besitzt hat schon ein bißchen unrecht. Die weitreichende Meinung ist die Meinung der Weitreichenden.
Wer reich ist, reicht weit.
3. Man kann eine Zeitung am Kiosk, oder aber ihre Redaktion an der Börse kaufen. Wahlen sind periodische Tests über die Wirksamkeit der Meinungsindustrie.
4. Wer Interesse an Auflagenhöhe, Einschaltquoten und Profit hat, der hat auch Interesse an Konflikten, gewalt und Kitsch.
5. Das Internet ist kein öffentlicher Raum wie eine Straße, sondern eine Plattforrm, auf der persönliche Daten in Gewinne für große Konzerne umgemünzt werden.
6. Selbstverwirklichung und wirkliche Demokratie erfordern volle Pluralität und uneingeschränkten Wettstreit der Ideen. Demokratie braucht gewinnfreie Medien. Demokratie und Reichtum sind unvereinbar.
Diese Thesen waren Teil des Ausstellungsbeitrages „Bilder im Ohr“ (Olaf Weber) in der Ausstellung „Mediale Lebens(t)räume“ der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM)im Hause Dacheröden, Erfurt 27. Juni 2011
Künstlerschiff Muße vertilgt Öde (2011)
Olaf Weber
Künstlerschiff: Muße vertilgt Öde
– Ein Text für eine nicht stattgefundene Performance mit 3 Tänzern. Ein Projekt auf dem Schiff Naumon des Carlos Padrissa, im Hafen von Köln Mai 2011
Muße ist das Gegenteil von Turbo, von Erwerbsarbeit, aber auch von deren Mangel. Muße ist da, um nicht faul sein zu müssen. Faulsein ist an die Erwerbsarbeit gekettet, ist selbst Arbeit. Erzwungene Nicht-Arbeit ist auch Muselosigkeit. Arbeit zu Freizeit ist wie Unterhalt-Industrie zu Unterhaltungsindustrie. Also kein Ausblick auf Muße. Weiterlesen
42. Kongress 2011
Eröffnungsperformance zum 42. Kongress 2011 „Die Schwäche am Menschen“
Olaf Weber
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Das Foyer im Erdgeschoss des Hauptgebäudes Bauhaus-Uni Weimar.
Weber steht auf halber Höhe der geschwungenen Treppe. Vor ihm ein senkrechtes Banner mit der Aufschrift „Der 42. Kongress.“ Das Absurde hat nur insofern einen Sinn, als man sich nicht mit ihm abfindet (Albert Camus). Drei komische Vögel stören durch Singen und Rufen die Rede. Weiterlesen
Zensur (2010)
Die Zensur
Wie an der Bauhaus-Universität ein Statement verschwand
Die Zensur ist eine unanständige Praxis des Machtmissbrauchs: Eine Institution oder eine mit öffentlicher Macht ausgestattete Person schickt sich an, als Zensor über andere Meinungen zu triumphieren. Man könnte annehmen, dass eine solche Zensur an einer Kunsthochschule, an der „Freiheit“ eine elementare Bedeutung besitzt, ausgeschlossen sei – besonders im 20. Jahre der deutschen Einheit und besonders im Osten Deutschlands. Wie konnte ausgerechnet im Jahre 2010, zum 150-jährigen Jubiläum der Kunstschule in Weimar ein Maulkorb verhängt werden? Und wie ausgerechnet an den einzigen Professor mit Ostsozialisation? Weiterlesen
Neue Strategien des Absurden (2010/2011)
Seminar: WS 2010 / 2011
Die Welt ist absurd. Die Kunst ist anders und natürlich besser absurd. Und das Design und das ganze Leben?
Das Absurde ist nicht einfach das Unkonventionelle, sondern eine widerständige Logik, die manchmal als Nonsens daherkommt. Im Februar ´09 und ´10 fanden die ersten „42. Kongresse“ unter dem Titel „Absinth – Die Gurken (Der Putsch)“ statt. Die große Resonanz auf diese Feste zwingt zur Wiederholung mit neuen Konzepten. Gibt es neue Wege des Absurden? Im Seminar wollen wir nach dem anderen Absurden forschen und dabei Möglichkeiten für das absurde Fest ausloten, das Anfang Februar 2011 stattfinden soll.
Das Seminar wird als Blockseminar an zwei Wochenenden durchgeführt. Die Termine dafür werden zur ersten Besprechung am 19. Oktober festgelegt, zu der ich alle Interessierte einlade.
Das Schießhaus. Lebens-Kunst über Weimar (2010)
Das Schießhaus
Lebens-Kunst über Weimar
Ein außergewöhnliches klassizistisches Gebäude in Weimar und seine neuerliche Verbindung mit Geistes-, Sinnes- und Lebenslust, also eine Nutzung, die – ähnlich den antiken Thermen alle Künste und Lebenskünste vereint – das soll hier vorgestellt werden. . Das sogenannte „Schießhaus“ hat durch seine stilistische Nähe zu Palladio, aber auch durch Goethe, der seine Entstehung interessiert beobachtete, eine ausdrückliche Beziehung zur Antike. Die antike Welt wiederum könnte dem Schießhaus in ihrer historischen Symbiose von körperlichen und geistigen Genüssen einen neuen Inhalt geben. Es ist eine erstaunliche Übereinstimmung der historischen und ästhetischen Qualitäten des „Schießhauses“ mit der Idee einer auf den Künsten basierenden Lebensphilosophie festzustellen. Ein wunderbarer historischer Ort und ein neuerlich herangereiftes Lebensgefühl fügen sich fast passgerecht zusammen. Weiterlesen
42. Kongress 2010
Der „42. Kongress. Absinth – die Gurken – Der Putsch“
Performance von OLaf Weber, Franciska Braun, Michael von Hintzenstern und einem Chor
am 02.02.2010
Das Treppenhaus im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar. Im Foyer des 1. Obergeschosses ist ein ca. 3×3 Meter großes und 80 cm hohes Podest aufgebaut, die Zuschauer drängen sich auf dem Foyer, den breiten Treppen und Fluren. Weiterlesen
Kitsch ist kitschy (2006/2009)
Der Kitsch ist süßer Kulturmüll und ihr Profit. Er ist nicht der obligate Tropfen Sentimentalität in jeder Kunst, sondern eine verschleiernde Machenschaft der Kulturindustrie, die uns die Taschen volllügt und dabei etwas heraus zieht. Weiterlesen