Georg Klaus und die Sprache der Architektur. Eine Reminiszenz (2011)

Zusammenfassung. Zu Beginn der 1970er Jahre gab es in der Architekturtheorie der DDR Bestrebungen, den stark normativen Charakter der darin enthaltenen traditionellen Ästhetik durch die Einführung von aus der Kybernetik, Semiotik und Informationstheorie stammenden Konzepte wie „Zeichen“, „Kommunikation“ oder „Information“ zu modernisieren. Dabei kommt Georg Klaus das Verdienst zu, zur Durchsetzung dieser aus der Semiotik in die Architekturtheorie der DDR übernommenen Ideen maßgeblich beigetragen zu haben.

Olaf Weber
Georg Klaus und die Sprache der Architektur. Eine Reminiszenz

Anfang der 1970er Jahre beschäftigte sich der Verfasser dieses Artikels mit den Möglichkeiten einer Anwendung der Semiotik auf die Architektur. Es ging darum, die Architekturtheorie mit den damals neuen Wissenschaften zu verbinden, um über die Theorie die Architektur selbst ein wenig zu modernisieren. Besonders interessant waren die sich entfaltenden „exakten Wissenschaften“, die Kybernetik, die Informations- und Systemtheorie und vor allem die Semiotik. Im Folgenden soll der Einfluss von Georg Klaus, besonders seiner semiotischen Theorie, auf den „Anwendungsfall Architektur“ in der DDR beschrieben werden.

Die Architekturtheorie der DDR war noch in den 1960er Jahren an der traditionellen Architekturästhetik, vor allem an Vitruv und Semper ausgerichtet. Das reichte natürlich überhaupt nicht, um auf die neuen sozialen, technischen und ästhetischen Anforderungen angemessen zu reagieren. Die allgemeine Ästhetik war ebenfalls noch traditionalistisch ausgerichtet, sie begann sich allerdings in den 1970er Jahren ebenfalls von den alten Zöpfen zu lösen, blieb aber vor allem in ihrer pragmatischen Orientierung (auf die Kunst) weiterhin normativ. Die im Grunde ideologisierte Ästhetik war gerade das Gegenbild zu einer modernen Theorie, so dass es ratsam schien, den Begriff der Ästhetik überhaupt nicht zu gebrauchen und statt „ästhetischem Wert“, „ästhetischer Wahrnehmung“ und ähnlichem „Information“, „Kommunikation“ oder „Zeichen“ zu setzen. Diese Begriffe boten sich jedenfalls im Kontext des Ästhetischen an und versprachen Freiräume für eine neue Denkhaltung, die den Begriff des Ästhetischen zunächst suspendierte, um ihn nach einer gründlichen Reinigung vielleicht später wieder einführen zu können.

Georg Klaus war in dieser Situation der natürliche Partner. Seine Bücher waren Kompendien der allgemeinen Sprachwissenschaft, der Kommunikationswissenschaft und Semiotik und zugleich lebendige, streitbare Schriften, die eine wissenschaftliche Phantasie in Gang setzten und zum Umdenken in alle möglichen Anwendungsbereiche einluden (Klaus 1963, SuE). Ihre undogmatische marxistische Hintergründung war eine großartige Hilfe für eine Forschung, die in ihrem Kern nicht selbst philosophisch oder gesellschaftswissenschaftlich sein wollte und konnte, doch von dort her eine Legitimation brauchte. Klaus war ein Garant für die Möglichkeit, die Architekturtheorie zu modernisieren, ohne permanent die ideologische Stimmigkeit einer solchen Modernisierung nachweisen zu müssen. Aus dieser Anwenderperspektive waren die Bücher von Georg Klaus wunderbare Quellen der Inspiration und verlässliche Stützen in der Auseinandersetzung mit dogmatischen Positionen – so funktionierte das jedenfalls Anfang der 1970er Jahre.

Im Denken von Georg Klaus spielten pragmatische Gesichtspunkte stets eine gewichtige Rolle, zum Beispiel in seinen Büchern Die Macht des Wortes (Klaus 1964) und Sprache der Politik (1971). Unser Anwendungsfall war die geistige Wirkkraft der Architektur, der Titel der initialen Arbeit hieß Architektur als Kommunikationsmittel. Eine Untersuchung ideeller Aneignung baulich-räumlicher Umwelt unter informationellem, semiotischem und psychologischem Aspekt (Rogge/Weber/Zimmermann 1973). Das Ungewöhnliche einer solchen Betrachtungsweise machte es dringlich, zunächst die Zuordnung des Gesamtunternehmens zur traditionellen Architekturtheorie zu klären und führte in die Kommunikations-, Informations- und Zeichentheorie, sowie in die moderne Psychologie ein. Nachfolgend steht die Semiotik wegen ihres Klaus-Bezuges im Zentrum der Betrachtung, und damit der Anteil des Verfassers an der genannten Kollektivdissertation des Jahres 1973.

Georg Klaus war derjenige der DDR-Philosophen, der unserer auf Anwendung orientierten Arbeit sehr genau entsprach. Er vermochte ein umfassendes Wissensgebiet zu überschauen, die verschiedenen Positionen und Aspekte zu diskutieren und originelle Markierungen zu setzen. Für uns philosophische Laien war das Klaus`sche Gedankengebäude ein ideales Kompendium des Wissens und zugleich ein originelles System heuristischer Möglichkeiten. Vor allem war auch seine klare, einfühlsame und inspirierende Sprache eine besondere Auszeichnung, sie verhalf uns, zur schnellem und gründlichen Aneignung einer hochkomplexen Informationsflut. Natürlich regten uns damals auch andere Schriften an. Es sei hier nur auf einige in der DDR erschienene Bücher verwiesen wie jene von Adam Schaff (1966), Lazar Resnikow (1968), Arkadij Ursul (1970), Johannes Müller (1970) und andere mehr. Über Klaus eröffneten sich auch Wege zu Peirce, Morris und anderen. In der DDR war das Philosophische Wörterbuch von Georg Klaus und Manfred Buhr (Klaus/Buhr 1969) eine wichtige Stütze und Argumentationshilfe gegenüber dogmatischen Marxisten, eine Hilfe, die wir bald brauchen sollten. Auch in der marxistischen Ästhetik der DDR passierte Anfang der siebziger Jahre einiges. Philosophen der Humboldt-Universität hatten Ästhetik heute herausgegeben (Pracht u.a. 1978). Das war ein Buch, das sich erfreulich einer modernen Theorie öffnete, für uns aber weiterhin das Stigma des Ästhetischen trug. Mit Karin Hirdina, Wolfgang Heise, Lothar Kühne oder Michael Franz waren Akteure auf die Bühne getreten, die ähnlich wie Georg Klaus zu den Modernisierern gehörten.

Trotz aller Einwände gegen Walter Ulbricht muss man ihm zugestehen, dass er auf die Wissenschaften setzte und sie erstaunlich förderte. Die sogenannte „Dritte Hochschulreform“ eröffnete Ende der 1960er Jahre bessere Möglichkeiten für die Forschung, die Philosophie wurde ermutigt, sich den Natur- und Technikwissenschaften zu nähern. Darüber hinaus hielten moderne Wissenschaftsmethoden und undogmatische Denkweisen Einzug in den Universitäten und Akademien. Diesen Fortschritt konnten wir arbeitend genießen, doch erkannten wir ihn erst richtig, als es plötzlich ganz anders kam. Mit dem Machtwechsel nach Walter Ulbrichts Tod auf Erich Honecker veränderten sich auch die Prämissen für die architekturtheoretische Forschung. Kybernetik und Systemtheorie wurden plötzlich als bürgerliche Wissenschaften denunziert, die der politischen Machtausübung durch die Arbeiterklasse im Wege stehen würden. Aber gerade auf diese Wissensgebiete hatten wir gesetzt, den behaupteten Widerspruch zwischen sozialistischem Humanismus und Systemtheorie konnten wir nicht begreifen. In einer Sitzung des Bereiches „Theorie und Geschichte der Architektur“ an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar wurde uns „szientistischer Reduktionismus“ vorgeworfen – also die Einschränkung des Wissens auf Wissenschaft. Wir waren inmitten der Arbeit an der Dissertationsschrift und hätten sie beinahe abbrechen müssen, denn unser Ansatz beruhte genau auf der Anwendung von diesen plötzlich verfemten Wissenschaften. Doch in diesem speziellen Fall war der Zentralismus der DDR wenigstens einmal auch von Vorteil. Der Auftraggeber für diese Forschung saß nämlich an der Bauakademie in Berlin und war in Gestalt von Bruno Flierl außerordentlich interessiert an unseren Untersuchungen. Flierl hatte seine Arbeit nämlich ebenfalls systemtheoretisch untermauert (Flierl 1973). Mit seiner und anderer Hilfe (z.B. Wolfgang Heise) konnte der Angriff auf die neue Architekturtheorie abgewehrt werden. Leider kannten wir Georg Klaus nur aus seinen Schriften und konnten ihn nicht nach seiner Interpretation des behaupteten antagonistischen Widerspruches befragen.

In dieser Zeit kam ein weiterer Widerspruch ans Licht. Die beschriebene relative Öffnung des forschenden Denkens in der DDR führte uns natürlich auch zu ähnlichen Arbeiten in der BRD. Hier war es vor allem der Kreis um Max Bense, der uns ganz besonders angesprochen hatte. Ich kam auf Bense durch seine „Exakte Ästhetik“ (Bense 1969). Das Exakte war im Gegensatz zu einer normativen und ideologisch operierenden Ästhetik sehr anziehend. Aber diese Faszination enthielt sogleich etwas Ungeheuerliches und Abschreckendes, vor allem dann, wenn das Exakte in Form von mathematischen Modellen daherkam. Bense faszinierte durch die Kraft seiner Objektivation, die selbstverständlich nach mathematischen Lösungen wie der „Birkhoffschen Formel“ strebte, aus der er sein ästhetisches Maß ableitete. Ein solcher Algorithmus konnte nur für einen Spezialfall der Kunst, vielleicht für die extrem abstrakte oder „konkrete“ Kunst gelten, aber nicht für die lebendige Äußerung eines Künstler-Menschen. Benses Versuche, sein „ästhetisches Maß“ in den Bereichen Design (Garnich 1968) und Architektur (Kiemle 1967) anzuwenden, überzeugten überhaupt nicht. Die exakte Ästhetik war eine Sackgasse. Das lag vor allem daran, dass es aussichtslos war, eine semantische Informationstheorie zu entwickeln, jedenfalls eine solche, die die Nuancen des Designs oder der Kunst hätte aufzeichnen können. Zu dominant sind die psychischen Kräfte, die von den minimalsten ikonischen Assoziationen ausgehen können gegenüber den Maßen, die sich mathematischer Beobachtung erschließen. Das war auch ohne eigene empirische Untersuchungen evident. Die Objektivation des Ästhetischen musste und wollte wieder zu Klaus zurückkehren. Klaus hatte auf Mathematisierung weitgehend verzichtet und die semantische Seite der zeichenhaften Gebilde stets gleichberechtigt mit ihrer formalen Seite und der Pragmatik gesehen. Trotzdem war der Blick auf Bense wegen seiner Radikalität sehr anregend, wenn letztlich auch enttäuschend. Auch seine Feinstrukturen der semiotischen Komponenten, die er mit Elisabeth Walter ausgearbeitet hatte, kamen uns damals akademisch und wenig hilfreich vor, wir empfanden sie als eine merkwürdige Mixtur von Exaktheit und Beliebigkeit (Walther 1969). Bense hatte mit Klaus das Gemeinsame, dass sie sehr schnell und effizient von der abstraktesten Theorie zu den konkretesten Fällen argumentieren konnten, doch war das bei Klaus nicht nur deutlicher und plausibel, sein gesellschaftliches Umfeld entsprach dem unseren, so dass uns auch sein Theoriegebäude näher lag.

Obwohl wir uns nur in einer Anwenderposition befanden, war es nicht möglich, den Gestus eines „Users“ konsequent durchzuhalten. Es mussten ständig auch Entscheidungen innerhalb des Rahmens der Semiotik selbst getroffen werden. Da war zum Beispiel der Streit um das „Referens“. Gehörte dieses „Ding“ tatsächlich in den Themenkreis der Semiotik? War es vielleicht doch möglich, die Position um Peirce/Morris, die auch von Klaus und Bense fortgesetzt wurde, mit der Interpretation des Zeichens bei de Saussure zu verbinden? Das architektonische Zeichen hatte einen Zeichenkörper und existierte als subjektives Abbild, es vertrat wirkliche Elemente der bauwerksnahen Realität und hatte zugleich Bedeutung und Sinn. Wir kamen also nicht auf zwei oder drei, sondern auf vier Komponenten des Zeichens, wobei zwei der Objekt- und zwei der Subjektsphäre angehörten, und wiederum zwei dem Bezeichnenden, zwei dem Bezeichneten. Natürlich waren das für uns nur Hilfskrücken, mit denen wir uns den Zeichencharakter der Architektur besser erklären konnten. Wir wollten keinen Beitrag zur allgemeinen Definition des Zeichens geben und doch war es eine redliche Einmischung in den semiotischen Diskurs. (Rogge/Weber/Zimmermann 1973 bzw. Weber/Zimmermann 1976).

Das gedankliche Pendeln zwischen Klaus und Bense war damals sachlich begründet. Ich wusste nichts von ihrer gemeinsamen Tätigkeit in Jena, die erst durch die detaillierten Studien von Michael Eckardt bekannt geworden ist (Eckardt 2002 und 2007). Möglicherweise hat aber das Klima in Jena gerade diejenige Nähe und Disparatheit hervorgebracht, die uns auf der Suche nach Gehhilfen für eine neue Architekturtheorie bei Bense und Klaus entgegen getreten war.

Das systemische Gleichnis in der DDR war nicht die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik, sondern der Grundwiderspruch zwischen Theorie und Praxis. Wenn man diesen Satz auf Städtebau und Architektur herunter bricht, so muss man erkennen, dass es in der Theorie einen schubweisen Fortschritt gab, der aber immer wieder zurückgenommen wurde und erst Stück für Stück wieder Terrain erobern konnte. Dagegen war die Baupraxis durch die Festlegung auf die Monotechnologie des Plattenbaues in jeder Hinsicht zum Stillstand oder zu Pseudolösungen verdammt, was den Stillstand noch beflügeln musste.

Eine Lösung des Ausdrucksproblems in der Architektur und des Repräsentationsanspruches des Staates hatte Hermann Henselmann erfunden, der dafür die Zustimmung Walter Ulbrichts erhielt. Der Massenwohnungsbau sollte weiterhin die quantitative Erfüllung des Wohnungsbauprogramms garantieren, während in den Stadtzentren markante Hochhäuser die Identifizierung der Bewohner mit ihrer Region (und dem Staat) sicherstellen sollten. Diese großen Gebäude sollten die Form von „ikonographischen Zeichen“ besitzen, also in ihrer Gestalt etwas ortstypisches ausdrücken (Buch in Leipzig, Fernrohr in Jena, Segel in Rostock usw). Diese „ikonographischen Zeichen“ waren simple Gebilde, die höchstens dem Niveau des Auftraggebers, doch nie den funktionellen, ästhetischen oder städtebaulichen Anforderungen entsprachen. Henselmann hatte das im Alleingang gemacht, ohne Zuwendung zu einer entwickelten semiotischen Theorie. Jedenfalls ist mir nicht bekannt, ob er seine Beziehungen zu Bense und Klaus, die aus seiner Zeit als Rektor der Weimarer Hochschule stammten (1946-49), dafür nutzte, um für seine Symbol-Hochhäuser eine komplexere Begründung zu finden als nur einen Begriff zu entlehnen.

Später wurden auch die Plattenbauten dekoriert, indem ihnen regionaltypische Ornamente äußerlich angehängt wurden (Ziegelstrukturen im Norden, Fachwerk im Süden, klassizistische Attribute in Berlin). Doch sowohl die „Fernrohre“ wie die „dekorierten Schuppen“ waren Scheinlösungen. Mit der Entwicklung einer architektonischen Formensprache, die ein differenziertes Vokabular zum Ausdruck wechselnder Sachverhalte bereit hält, hatte das nichts zu tun. Die Semiotik war nicht in den Köpfen der Funktionäre und auf den Reißbrettern der Architekten angelangt.

Seit Anfang der 1970er Jahre wurden in der DDR auch die fortschrittlichen Seiten des Bauhauses neu- und wiederentdeckt, jedenfalls in Architektur und Design (die abstrakte Kunst wurde weiter außen vor gelassen). Die Frage, ob der Funktionalismus auch nur ein Stil oder das „Gestaltungsprinzip des Kommunismus“ (Kühne 1981) sei, wurde heftig diskutiert. Unter den semiotischen Gesichtspunkten war die „sachliche“ Formenwelt neben ihrem Charakter als soziale Negation der Konsum- und Wegwerfwelt und deren Reklametrieb auch eine ästhetische Reduktion, eine Reduktion der Formensprache auf ihre Grundelemente. Das hieß aber auch, dass in der historischen Nachfolge des Bauhauses die Arbeit an einem permanenten Aufbau neuer Gestaltungsmittel geleistet werden müßte, damit sich das Vokabular und die Grammatik einer neuen Formensprache entwickeln konnte. Eine experimentelle Neugier wäre Voraussetzung gewesen, um zu einer solchen neuen Grammatik des Bauens zu kommen (Weber 1994).

Im Westen hatte die Postmoderne sehr viel üppiger, aber ähnlich disparat und hilflos auf die Ausdrucksprobleme der Architektur reagiert. Der Aufruf zur hemmungslosen „Vernutzung“ aller historisch und regional entstandenen Formen konterkarierte die auch dort existierende Monotonie im radikalen Eklektizismus. Die Marktmechanismen führten schnell zu einer Überhitzung des ästhetischen Materials und zu einer Überindividualisierung des Ausdrucks. Die Fassaden mussten Ausdrucksträger für Waren sein, die ein Stadtbewohner für seine sozialräumliche Orientierung nicht braucht.

Wenn die „Sprache der Architektur“ nicht bloße Metapher bleiben, sondern ein Begriff der Analyse und des Entwurfes werden soll, wenn Architektur tatsächlich als omnipräsentes und doch spezifisches Kommunikationsmittel anerkannt wird, so kann die Herausbildung einer architektonischen Formensprache nur dann gelingen, wenn die eisenstarren Glas- und Betongebilde die Geschmeidigkeit einer Sprache dadurch gewinnen, dass der permanente Austausch in einem großen kulturellen Dialog gelingt. Partizipation und Spezialistentum stehen für die Möglichkeit, dass Architekten die Nutzer als Mündige betrachten und sie zugleich mündig machen, um im Urbanen eine Sprachkompetenz zu erwerben. Ich weiß nicht, weshalb es in der BRD nicht gelungen ist, den heuristischen Wert der Semiotik für die Kultur der Dinge ausgiebig zu nutzen. In der DDR ist dies auch deshalb fehlgeschlagen, weil Leute wie Georg Klaus ausgebremst wurden und es keinen lebendigen Wettbewerb der Ideen gab, also Pluralismus an Methoden, Technologien und Stoffen. Ich will mich darauf und damit beschränken.

Literatur:
Bense, Max (1969), Einführung in die informationstheoretische Ästhetik. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Flierl, Bruno (1973), Industriegesellschaftstheorie im Städtebau. Berlin: Akademie Verlag.
Klaus, Georg und Manfred Buhr (1969), Philosophisches Wörterbuch (2 Bde.). Leipzig: Bibliographisches Institut (6. Aufl.).
Eckardt, Michael (2002); „Philosophie und Philosophen in Jena: Max Bense und Georg Klaus.“ In: Manfred Weißbecker (ed.), Gewalten, Gestalten, Erinnerungen: Beiträge zur Geschichte der FSU Jena in den ersten Jahren nach 1945. Jena: Thüringer Forum für Bildung und Wissenschaft: 51-69
Eckardt, Michael (2007), „…sich in die wissenschaftliche Welt allerbestens einführen können. Max Bense, Walter Wolf und Georg Klaus zwischen Kooperation und Konflikt an der Universität Jena in den Jahren 1945 bis 1949.“ In: Uwe Hoßfeld, Tobias Kaiser und Heinz Mestrup (eds.), Hochschule im Sozialismus. Studien zur Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena (1945-1990). Köln/Weimar/Wien: Böhlau: 1929-1970.
Garnich, Rolf (1968), Konstruktion, Design und Ästhetik : allgemeine mathematische Methode zur objektiven Beschreibung ästhetischer Zustände im analytischen Prozess und zur generativen Gestaltung im synthetischen Prozess von Design-Objekten. Stuttgart (TH, Diss.phil.).
Kiemle, Manfred (1967), Ästhetische Probleme der Architektur unter dem Aspekt der Informationsästhetik. Quickborn: Schnelle.
Klaus, Georg (1964), Die Macht des Wortes. Berlin: DVW.
Klaus, Georg (1971), Die Sprache der Politik. Berlin: DVW.
Klaus, Georg (1972), Semiotik und Erkenntnistheorie. Berlin: DVW (3. Aufl.).
Kühne, Lothar (1981), Gegenstand und Raum. Dresden: Verlag der Kunst.
Müller, Johannes (1970), Grundlagen der Systematischen Heuristik. Berlin: Dietz.
Pracht, Erwin u.a. (eds.)(1978), Ästhetik heute. Berlin: Dietz.
Resnikow Lazar O. (1968), Erkenntnistheoretische Fragen der Semiotik. Berlin: DVW.
Rogge, Friedrich, Olaf Weber und Gerd Zimmermann, (1973), Architektur als Kommunikationsmittel. Eine Untersuchung ideeller Aneignung baulich-räumlicher Umwelt unter informationellem, semiotischem und psychologischem Aspekt. Weimar: Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (Schriftenreihe, Heft 13 und 14).
Schaff, Adam (1966), Einführung in die Semantik. Berlin: DVW.
Ursul, Arkardij D. (1970), Information – eine philosophische Studie. Berlin: Dietz (übersetzt und bearbeitet von Manfred Schramm und Peter Franz).
Walther, Elisabeth (1969), „Abriß der Semiotik“. ARCH + 2, 8: 3-13.
Weber, Olaf und Gerd Zimmermann (1976), Probleme der architektonischen Gestaltung unter semiotisch-psychologischem Aspekt. Berlin: Bauakademie.
Weber, Olaf (1994), Die Funktion der Form. Architektur und Design im Wandel. Hamburg: Dr. Kovac

Veröffentlicht:
WEBER, Olaf (2011): Georg Klaus und die Sprache der Architektur: eine Reminiszenz. In: Zeitschrift für Semiotik 33(2011)3/4, S. 339-353.

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