Archiv des Autors: Olaf Weber

Das Schießhaus. Lebens-Kunst über Weimar (2010)

Das Schießhaus
Lebens-Kunst über Weimar

Ein außergewöhnliches klassizistisches Gebäude in Weimar und seine neuerliche Verbindung mit Geistes-, Sinnes- und Lebenslust, also eine Nutzung, die – ähnlich den antiken Thermen alle Künste und Lebenskünste vereint – das soll hier vorgestellt werden. . Das sogenannte „Schießhaus“ hat durch seine stilistische Nähe zu Palladio, aber auch durch Goethe, der seine Entstehung interessiert beobachtete, eine ausdrückliche Beziehung zur Antike. Die antike Welt wiederum könnte dem Schießhaus in ihrer historischen Symbiose von körperlichen und geistigen Genüssen einen neuen Inhalt geben. Es ist eine erstaunliche Übereinstimmung der historischen und ästhetischen Qualitäten des „Schießhauses“ mit der Idee einer auf den Künsten basierenden Lebensphilosophie festzustellen. Ein wunderbarer historischer Ort und ein neuerlich herangereiftes Lebensgefühl fügen sich fast passgerecht zusammen. Weiterlesen

Bild vom Plakat 42. Kongress 2010

42. Kongress 2010

Der „42. Kongress. Absinth – die Gurken – Der Putsch“
Performance von OLaf Weber, Franciska Braun, Michael von Hintzenstern und einem Chor
am 02.02.2010

Das Treppenhaus im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar. Im Foyer des 1. Obergeschosses ist ein ca. 3×3 Meter großes und 80 cm hohes Podest aufgebaut, die Zuschauer drängen sich auf dem Foyer, den breiten Treppen und Fluren. Weiterlesen

Podiumsgespräch / Statement zum Thema Architektur und Demokratie (2009)

mit Prof. Dr. Olaf Weber, Helmut Seemann und Dr. Helmut Orpel
am 03.10.2009 im Kinosaal des mon ami Weimar

Weimarer Rendevous mit der Geschichte 2009
Podiumsgespräch zum Thema „Architektur und Demokratie“

Statement von Olaf Weber

Wir haben den Auftrag, auf dieser Bühne über das Thema „Architektur und Demokratie“ zu diskutieren und ich möge – so heißt meine spezielle Aufgabe – als Mann des Ostens dieses Verhältnis auf die DDR projizieren. Ich will das gern mit ein paar Sätzen versuchen, doch muss ich zunächst einige Worte über den Begriff „Demokratie“ verlieren. Demokratie ist nämlich ein hohes Gut und zugleich eine Worthülse, die man zu allerhand Schindluder missbrauchen kann. „Demokratie“ gehört zu jenen Begriffen, die man nur gebrauchen darf, wenn man sich zugleich um ihren Inhalt bemüht, ihn schärft. Weiterlesen

Ich kann kein Bauhaus mehr sehen (Bauhaus hoch n, 2009)

Olaf Weber
Ich kann kein Bauhaus mehr sehen (Bauhaus hoch n)
Ein Performance-Vortrag mit Franciska Braun (Sopran)
Künstlerische Mitarbeit: Anke Stiller
Auf dem 24. Forum Typographie „Bauhaus hoch n“ am 17. 09. 2009 in Weimar


bauhaus hoch n 2009 from Olaf Weber on Vimeo.

Drei Akteure auf der Bühne. Sie repräsentieren die akuten Elemente der Kunst – von Text, Gesang und Spiel wird das Vokabular dieser Performance entwickelt. Weiterlesen

Das Bauhausmuseum als Stadt (2009)

Das Bauhausmuseum als Stadt

25 Millionen für ein Bauhausmuseum und das schnell, aber wohin damit?

Die Klassik-Stiftung bevorzugt natürlich den Theaterplatz mit dem klassizistischen Kulissenhaus als Ouvertüre für das Moderne. Nur scheinbar macht aber die Ehe von Bauhaus und Klassik einen Sinn. Das Bauhaus gehört dem an, was wir heute fälschlicherweise die „klassische Moderne“ nennen. Der Begriff ist aber ein totales Missverständnis deshalb, weil die „Klassik“ nach allgemeinem Sprachgebrauch auf eine besonders abgerundete Phase einer historischen Kulturepoche, also auf den harmonisierten Höhepunkt eines Stiles hindeutet. Das Weimarer Bauhaus war aber alles andere als etwas Abgerundetes, es war ein brodelnder Neuanfang, der provokant unorthodox seine Programmatik ständig wechselte und sehr widersprüchlich war, eben eine Avantgarde. Lediglich eine gewisse tektonische Klarheit lässt es zu, ein Gebäude wie das Dessauer Bauhaus in die Nähe eines antiken Tempels zu rücken. Nichts ist sonst vergleichbar. Bauhaus und Klassik sind Gegensätze. Weiterlesen

Wer ist schuldig? (Gaza, 2009)

Wer ist schuldig? (Gaza)

Wer die israeliche Aggression gegen den Gaza nicht als Aggression und die Massaker dort nicht als Massaker bezeichnet, der macht sich an dem Töten mitschuldig. Wer wie die deutsche Öffentlichkeit die Schuld einseitig bei der Hamas sucht und seine analytischen Fähigkeiten damit verbraucht, in den Jahrzehnte dauernden kriegerischen Kreisläufen den jeweils letzten oder ersten Schuß ausmachen zu wollen, der macht sich schuldig. Vielmehr geht es in einem Konflikt, in dem beide Seiten den Waffenstillstand nicht eingehalten haben (andauernde Grenzsperrung duch Israel, Mörserbeschuß durch Hamas), um die Verhältnismäßigkeit der Mittel. Wer die stärkere Kriegsmaschinerie besitzt und diese gegen einen deutlich unterlegenen Feind einsetzt, ist für diese Überlegenheit zu verurteilen. Weiterlesen

Ein dezentrales Bauhaus-Museum für Weimar (2009)

Ein dezentrales Bauhaus-Museum für Weimar

Weimar diskutiert schon quälend lange über den möglichen Standort für ein neues Bauhaus-Museum, nachdem die Finanzierung dieses Museums seit längerem gesichert ist. Während die Klassik Stiftung Weimar den Standort am Theaterplatz favorisiert, spricht sich die Bauhaus-Universität Weimar für die Nähe zur Universität aus. Zuletzt kam wieder die Mensa am Park in die Diskussion zurück, die zwischenzeitlich sowohl von Hellmut Seemann, Präsident der Klassik Stiftung Weimar, als auch von Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Rektor der Bauhaus-Universität, als möglicher Ideal-Standort genannt wurde. Das Kulturjournal Mittelthüringen sprach mit Professor Olaf Weber – seit kurzem emeritierter Professor für Ästhetik an der Bauhaus-Universität Weimar – über die Planungen zum neuen Bauhaus-Museum. Weiterlesen

Club Tivoli (2009)

Club Tivoli

klingt wie der 42. Kongreß „Absinth – Die Gurken“. Mehrere studentische Straßenpassanten fragten mich in den letzten Wochen, ob man das Absurde und Aktionistische nach dem Desinteresse der Fakultät Gestaltung nicht irgendwie weiterführen könnte. Deshalb stelle ich diese Frage an die Pinnwand, wer darauf Lust hätte? Vorstellbar wäre ein Raum von Menschen mit Ideen, aus dem heraus sich Aktionen, Ereignisse, kleine Eingriffe oder große Ausblicke entwickeln, die auf das Absurde der globalen und mikroskopischen Welt adäquat, das heißt wahrscheinlich als Non-sens reagieren. Ich stelle mir inaktive Abende vor, wo das Realistische, also das Unmögliche gedacht und als Aktion oder Akkustik verbildert wird. Irgendwann oder sehr schnell wird es an die Oberfläche kommen, wahrscheinlich nicht während einer Lehrveranstaltung. Dieser geistige Club ist völlig offen, aber entschieden, unorganisiert und außerhalb alles Geisterhaften. Mit einem Projekt hat das nichts zu tun, auch nicht mit (heiligen) Scheinen. Wer also Lust hat, der sollte sich möglichst bald bei meiner alten Adresse melden:
olaf.weber{at}uni-weimar.de.

Museum gegen Mensa? (2009)

Museum gegen Mensa?

Wieso muss eigentlich ein Haus dorthin, wo schon eines steht, um dieses an einen anderen Ort zu vertreiben? Leider ist die Idee aufgekommen, auf der Suche nach dem künftigen Standort des Neuen Bauhausmuseums die Mensa am Park abzureißen, an einem anderen Ort eine neue Mensa zu bauen und die freigewordene Fläche mit dem neuen Bauhausmuseum zu beglücken. Ich habe ein paar Argumente dagegen. Weiterlesen