Archiv der Kategorie: 02 Architektur- und Designtheorie der 80er Jahre

Möbel als Hintergrund (1986)

Möbel als Hintergrund

Wie wichtig, wie vordergründig sollen die Gegenstände sein, mit denen wir uns umgeben, wie auffällig sollen ihre Formen sein, wie tiefgründig die Inhalte, die sie vermitteln? Sollen sie nicht nur den neutralen Hintergrund bilden, vor dem sich das Leben entfalten kann, anstatt auf dieses auszustrahlen und sich einzumischen? Weiterlesen

Vortrag auf dem Architekturtheorie-Seminar Berlin (1985)

Olaf Weber
Vortrag auf dem Architekturtheorie – Seminar 1985 Berlin
(Fragment)

2 Tendenzen vermischen sich im gegenwärtigen Bauen. Einerseits entwickelt sich ein Überdruß an dem Erscheinungsbild der vorherrschenden Plattentechnologie. Monotonie und Erlebnisarmut unserer Wohngebiete und Städte wollen wir nicht, will niemand. Aber überall stoßen die Versuche zur Überwindung der ästhetischen und politischen Mängel auf die technologische Spröde der Bauproduktion. Ein Ausweg aus dieser Situation scheint sich anzubahnen: Man beläßt die Bauhauptstruktur in ihrer relativen Ungegliedertheit und Ausdruckslosigkeit und behängt den zu nüchtern erscheinenden Baukörper mit Dekorationen. Schmuck, Ornamente, Farben Weiterlesen

Von den Faktoren zur Form (1985)

Wie kommt das Bündel der Anforderungen und äußeren Faktoren im Entwurf zur Anschauung? Die Diskussion geht auf Mies van der Rohe und Hugo Häring zurück und kritisiert einfache und kompromißlerische Lösungen, verteidigt aber die Entwurfsidee und das offene System einer architektonischen Formensprache. Weiterlesen

12 Thesen zum innerstädtischen Bauen (1985)

Wie soll man in den historischen Innenstädten modern bauen? Ein Aufruf zu einer konsequenten Gegenwart des Entwurfes, in den alle Anlässe für Vielfalt (auch historische) eingehen sollten, anstatt Dekorationen zu produzieren. Die Einführung der computergestützten Projektierung, die Entwicklung der „sozialistischen Demokratie“ und eine technologische Vielfalt werden als Entwicklungsziele genannt. Dieser Artikel in der „Architektur der DDR“ führte 1985 zu einer barschen Intervention der Abteilung Bauwesen beim ZK der SED. Weiterlesen

Die milieuprägenden Elemente von Architektur und angewandter Kunst (1984)

Olaf Weber, Vortrag am 7.11.84, auf dem Seminar „Komplexe Stadtgestaltung in den 90er Jahren – Milieu und Stadtbild“
Die milieuprägenden Elemente von Architektur und angewandter Kunst

Liebe Kolleginnen, verehrte Kollegen!
Sie haben nun durch meine Vorgänger gestern und heute schon eine ganze Reihe von Fotos und Dia-Beispielen gesehen und sicherlich einiges aus dem Kopf dazugetan. Wahrscheinlich haben Sie die Besseren hier gesehen und die Schlechteren mußten Sie aus dem Kopf dazu tun. Ich will jetzt, einmal davon abgehoben, einige problematische Dinge hervorheben über den Stand des innerstädtischen Bauens.

Es hat sich ja nun herumgesprochen, daß man in den Innenstädten anders bauen muß als draußen, doch warum eigentlich, und worin sollte dieses andere bestehen? Das ist eigentlich der gedankliche Kern meines Vortrags. Weiterlesen

Die Entwicklung der Gestaltqualität und Erlebniswirksamkeit der Architektur (1983)

Die Intentionen für eine neue Architekturästhetik werden in diesem Beitrag zu Forderungen an die Baupolitik verwandelt. Die Initiative zu dieser Expertise ging auf Bernd Grönwald zurück, der in den 80er Jahren durch die Sammlung von Expertenwissen offensichtlich eine Korrektur der DDR-Baupolitik auf höherer Ebene initiieren wollte. Weiterlesen

Zwei Bücherwürmer (1982)

Olaf Weber
Zwei Bücherwürmer.
Eine Persiflage auf Lothar Kühnes Buch „Gegenstand und Raum“.
1982

Zwei Bücherwürmer, von schnöden Gedichtbänden mit vitaminlosen Ballaststoffen überfressen, machten sich in meinem Bücherregal an ein neues Buch heran, um es mit ihrem bohrenden Appetit zu durchlöchern. Von meinem Schreibtisch aus konnte ich beobachten, wie sie in wahrlich kühner Akrobatik den glänzenden Pappdeckel des Werkes – es ist ein Taschenbuch – erklommen Weiterlesen