Pazifismus als Weg
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Amerikaner im Irak versagen würden, weil Militärs immer Versager sind, Militär ist überflüssig – zu hause und erst recht in der Fremde. Jeder Staat blamiert sich, wenn er die Militärs gewähren lässt. Es hat noch keine Landnahme ohne Greueltaten gegeben. Das Foltern von Gefangenen ist dabei nicht grausamer als das Abwerfen von Bomben, weil die Piloten in bewusster Unkenntnis darüber die Bomben werfen, wer in den bombardierten Häusern zu Tode kommen wird. Bomben, Raketen und Granaten sind barbarische Gewaltmittel, es sind aber die Werkzeuge der Militärs. Militär tötet immer Unschuldige oder der Schuld nicht Überführte – darunter die unschuldigen „feindlichen“ Soldaten. Der Krieg ist ein Massenlynchmord, er steht außerhalb der Zivilisation.
Krieg ist ein Interessenkonflikt, aber nicht zwischen Staaten oder Völkern, nicht einmal zwischen den gegenüber stehenden Militärs, sondern zwischen den Militärs, den aggressiven Politikern und der Rüstungsindustrie auf der einen Seite und andererseits den Zivilisten in beiden Lagern. Zivilisten haben überhaupt kein Interesse am Krieg, während sich die Kriegstreiber gegenseitig die Karten zuspielen und nur scheinbar verfeindet sind.
Wenn man die Menschenrechte ernst nimmt, so kann man als Gewaltinstrument nur die Polizei anerkennen. Polizei macht etwas ganz anderes als das Militär, Polizei soll die Unschuldigen schützen und die mutmaßlich Schuldigen einem Gericht zuführen, was eine wirklich zivilisatorische Aufgabe ist. Noch besser wäre allerdings die rigide Anwendung gewaltfreier Mittel, z.B. Hilfe, Einfühlung und Verständnis – auch bei internationalen Konflikten. Gesellschaften ändern sich am besten von innen heraus. Und gegen Terroristen braucht man keine US-Army, sondern neben umfassender Konfliktvorsorge eine global operierende Polizeitruppe der UNO. Das wäre übrigens auch das beste Steuersparmodell.
11.05.2004