Archiv der Kategorie: 10 Pazifismus

Holocaust? (2007)

Holocaust

Der Holocaust ist in seiner ungeheuerlichen Grausamkeit ein singulärer Fall in der Menschheitsgeschichte und wird es hoffentlich auch bleiben, ihn zu leugnen stellt ein neuerliches Verbrechen dar. Doch warum ist der Gipfel der Ungeheuerlichkeit nicht mit anderen Grausamkeiten in Beziehung zu setzen? Weiterlesen

Militär und Wahnsinn (2007)

Militär und Wahnsinn
Einige Argumente gegen das Militär und für einen globalen Pazifismus

1. Die Militärs rechtfertigen sich heute hauptsächlich mit der kollektiven Lüge, für die Landesverteidigung verantwortlich zu sein. Wenn sie sich aber auf die bloße Verteidigung verpflichten ließen, würden sie sich allesamt überflüssig machen. Die Militärs verteidigen also nur den ständig wachsenden Rüstungsetat, letztlich sich selber. Die alte, vor-zivilisatorische Funktion des Militärs, nämlich das Territorium eines Nationalstaates zu erweitern, ist letztmalig Israel 1967 mit dem Misserfolg einer 40-jährigen Besatzerpolitik in den Palästinensergebieten und auf dem syrischen Golan „gelungen“. Die Duldung dieser Landnahme durch die Westmächte hat den Waffenträgern bis hin zu den „Warlords“ ein bedenkliches Rechtfertigungsargument verschafft. Weiterlesen

Zum 13. Februar 1945 (2005)

Zum 13. Februar 1945

Wer wie ich vor 60 Jahren als kleines Baby durch das Flächenbombardement auf Dresden obdachlos geworden, aber am Leben geblieben ist, der wird an diesem Jahrestag in besonderem Maße an die Negativität von Krieg und Gewalt erinnert. Damals kam der Tod für viele Tausende Männer, Frauen und Kinder aus den Flugzeugen der Alliierten. Wir dürfen und müssen fragen, ob es dafür eine ausreichende Legitimation gab. Diese Frage führt zu der anderen, ob man Verbrechen miteinander vergleichen kann. Ich glaube, das ist in diesem Falle dann möglich, wenn man deutlich bekennt, dass Deutschland der Urheber dieses unvergleichlichen industriellen Mordens war und Deutschland deshalb eine große Schuld auf sich geladen hat. Nur wenn wir diese Schuld aus tiefstem Herzen und Verstand anerkennen und bereit sind, daraus die Konsequenzen für die Gegenwart zu ziehen, dann können wir die inhumane Sinnlosigkeit dieser Bombardierung auf Dresden und andere deutsche Städte deutlich benennen. Weiterlesen

Pazifismus als Weg (2004)

Pazifismus als Weg

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Amerikaner im Irak versagen würden, weil Militärs immer Versager sind, Militär ist überflüssig – zu hause und erst recht in der Fremde. Jeder Staat blamiert sich, wenn er die Militärs gewähren lässt. Es hat noch keine Landnahme ohne Greueltaten gegeben. Das Foltern von Gefangenen ist dabei nicht grausamer als das Abwerfen von Bomben, weil die Piloten in bewusster Unkenntnis darüber die Bomben werfen, wer in den bombardierten Häusern zu Tode kommen wird. Bomben, Raketen und Granaten sind barbarische Gewaltmittel, es sind aber die Werkzeuge der Militärs. Militär tötet immer Unschuldige oder der Schuld nicht Überführte – darunter die unschuldigen „feindlichen“ Soldaten. Der Krieg ist ein Massenlynchmord, er steht außerhalb der Zivilisation. Weiterlesen

Kollektion 03 Entsicherung (2003)

Kollektion 03 ENTSICHERUNG – Für Kollektivperformance DEMONSTRATION 20./21.06.03 Leipzig, Schaubühne Lindenfels

Beitrag 1. Zu These 5
Ein albernes Hirn hätte sich die KriegsgegnerInnenbefürworterInnen ausgedacht – zum Spaß, als infantiles Konstrukt auf wessen? Kosten, während Bush mit Halali-Jagdmotiven Ernst macht. DER setzt die Denksprache der Trickfilm-Metaphern in Weltpolitik um, während Bin Laden die authentischen Ereignisse produziert. Weiterlesen

Überhaupt keinen Krieg – Über Medien (2003)

Überhaupt keinen Krieg – Über Medien

An der eingegangenen Neujahrspost für 2003 ist auffällig, dass darin kaum einmal der Wunsch nach Frieden fehlt, woran wird es wohl liegen? Aber die globalen Militärs setzen gegen die Interessen der meisten Zivilisten auf Krieg. Die Medien spielen sensationshungrig mit. Es herrscht ein dumpfes Schweigen zu einem Thema, das so wichtig ist. Warum helfen die sonst so kritischen Medien nicht dabei, die Kriegsziele zu entmystifizieren? Warum wird das Gefühl für Gerechtigkeit im internationalen Rahmen so missachtet? Warum werden gerade zum Thema Irak keine Unfragen gemacht? Warum wird nicht honoriert, dass sich der Irak für die Besetzung Kuwaits entschuldigt hat, Israel zementiert aber die 35-jährige Besetzung der palästinensischen Gebiete. Wieso wird den USA der Besitz von Atomwaffen zugestanden, wo sie doch das einzige Land sind, dass keine Skrupel hatte, diese Waffen gegen die Zivilbevölkerung von Hiroshima und Nagasaki einzusetzen. Wieso wird nicht schon im Ansatz das Ansinnen der USA geahndet, ohne Mandat der UNO einen Krieg (sogar einen Präventivkrieg) zu führen? Weiterlesen

Naher Osten und Möllemann? (2002)

Naher Osten und Möllemann

Wieso lassen wir es zu, dass die Scharfmacher im Nahen Osten den Militärs den Anlass dafür geben, weiter aufzurüsten (über 830 Mrd US-Dollar Militärausgaben weltweit im letzten Jahr), wo doch eine Internationale Eingreiftruppe genügen würde, um Terroristen zu fassen und Krisenregionen zu sichern. Unsere Steuergelder werden für einen sinnlosen Moloch an Militärgewalt verschleudert und jeder weiß, dass zum Beispiel im Kinder- und Jugendbereich eine Menge Geld fehlt. Weiterlesen

Choreografie oder Apokalypse? Ein Kamingespräch (2001)

Choreographie oder Apokalypse
Thesen zum Kamingespräch in der EJBW Weimar am 20.11.2001

Wie übersetzen Medien das Außergewöhnliche in den Alltag, fragt Wolfgang Kissel in einer mail und er richtet seine Frage besonders an die beiden Bereiche, die für das Außergewöhnliche zuständig wären – die Ästhetik und die Religion.

Für die Ästhetik muss ich ihre Zuordnung zum Außergewöhnlichen natürlich ablehnen, sie ist Alltag und Kunst, will in den Alltag ohne jemals alltäglich zu werden. Ich kann aber thesenhaft ein paar Aspekte des Geschehens vom 11. September, die sich in der Nähe ästhetischer Fragen befinden, vortragen. Weiterlesen

Kein bisschen weise. Zum Kriegsbeginn gegen Afghanistan (2001)

Kein bisschen weise.
Zum Kriegsbeginn gegen Afghanistan

In einer scheinbar schönen Zeit gab es zwei schlimme Daten: den 11. September und den 7. Oktober. Warum muss die Reaktion auf eine furchtbare Tat genau so furchtbar und ich füge hinzu: dumm sein? Statt die Komplizen der Terroristen von New York und Washington ausfindig zu machen, zu ergreifen und vor ein zuständiges Gericht zu stellen, bombardieren die USA ein armes Land. Auf Verdacht hin einen mutmaßlichen Mörder zu meucheln, nennt man aber in Amerika Lynchjustiz, dasselbe mit Bomben zu tun, ist staatliche Lynchjustiz. Seinen Gegner zum „Bösen“ zu erklären, hat den Charakter von religiösen Fundamentalismus. Was ist eigentlich an Bush besser als an seinen Widersachern? Was die Welt brauchte wäre Weisheit, das heißt ein Denken, das in die eigenen Vorhaben die Lage der anderen positiv einschließt. Behutsame Schritte ohne Rache wären weise. Bush soll die Resolutionen der UNO zu Nahost nicht mehr blockieren, den Ergebnissen des Umweltgipfels beitreten, seine arrogante Machtpolitik beenden, die UNO als Element einer Weltdemokratie nicht mehr boykottieren und natürlich dazu beitragen, die angehäuften sozialen Kontraste abzubauen.
Die Erhöhung des Militärbudget erweckt dagegen den trügerischen Eindruck, außer ein paar durchgeknallten Terroristen sei die Welt in Ordnung.

08.10.01 (unveröffentlicht)