Archiv der Kategorie: 08 Lehrveranstaltungen Ästhetik

Der Kitsch des 21. Jahrhunderts (2003/04)

Prof. Dr. Olaf Weber
Seminar: Der Kitsch des 21. Jahrhunderts

Die Welt besteht aus Schwulst und Schmalz. Das effektreiche Aufplustern von Form oder Inhalt ist allgegenwärtig. Klischees und Phrasen verschleiern formenreich, dass nichts zu sagen ist. Indem er es mit den Sinnen und dem Gefühl reichlich gut meint, ist der Kitsch absichtsvoll schlecht, Es geht in diesem Seminar nicht um röhrende Hirsche und Gartenzwerge, sondern um Grundfragen der Gestaltung und der Kunst. Das Problem sitzt unter den süßlichen Farben und ist viel interessanter als der Kitsch selbst. Den gibt es auch in der sachlichen Moderne und neben Kunst und Design auch in der Literatur, im Film, der Musik … in der Theorie und der Politik. Im Seminar nähern wir uns einer Definition von Kitsch, indem wir die Erscheinungsformen und Hintergründe von modernem Kitsch untersuchen. Weiterlesen

Das unwiderrufliche Manifest (2003)

Prof. Dr. Olaf Weber
Seminar Das unwiderrufliche Manifest

Manifeste sind Streitschriften und Positionsbestimmungen. Seit 150 Jahren markieren sie wichtige Standpunkte zu Kunst, Kultur und Politik. In diesem Doppelseminar (4 SWS) analysieren wir Manifeste aus 150 Jahren Kulturgeschichte. Das Bauhaus-Manifest wird ebenso dazu gehören wie das Futuristische, das Suprematistische, das Kommunistische das Dadaistische … Manifest oder kurze Texte mit programmatischem Charakter (z.B. Beuys, Gruppe Dogma). Im zweiten Teil des Seminars verfassen die Teilnehmer in der Art der Manifeste eigene Texte zu ästhetischen oder politischen Themen. Weiterlesen

Rhythmen (2002/03)

Prof. Dr. Olaf Weber
Rhythmen
Seminar WS 2002/03

Alles Geschehen ist ein zeitliches Nacheinander. Das Wesen der Zeit ist die Dauer, aber Zeitverläufe sind nicht geradlinig und Kreisläufe sind nicht rund. Rhythmen durchdringen und kräftigen alle Prozesse, vom Kosmos bis zur Kunst. Im Menschen sind Rhythmen am vielseitigsten, weil sich hier physikalische, chemische, biologische, psychische und kulturelle Rhythmen durchdringen. Diese Überlagerung macht harmoniesüchtig und ist Anlass, die zeitlichen Äußerungen des Menschen ästhetisch zu ordnen. In der Musik ist die Rhythmuskunde am weitesten ausgebildet, aber auch in der Poetik, im Tanz, Theater, Film, Performance u.a. spielen zeitliche Strukturen eine große Rolle. Letztlich ist dieses Thema grundlegend für alle gestalterischen Handlungen des Menschen, denn auch Proportionen sind eigentlich gefrorene Rhythmen.
Im Seminar beschäftigen wir uns mit philosophischen, naturwissenschaftlichen und künstlerischen Aspekten des Rhythmus. Eine gelegentliche Unterstützung durch Experten der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ ist angefragt.

Richtet sich an: G
Doppelseminar: 4 SWS
Termin: Montags, 13.30 – 17.00 Uhr
Beginn: 14.Okt. 2002
Raum: 201, Marienstr. 1b

Ästhetik als Muße (2001/02)

Prof. Dr. Olaf Weber
Seminar Ästhetik als Muße

Muße

Im Flieder fehlt nichts.
keine Lila Rosa kein
Verbot für Nichts. Die
Zeiten warten schöne
Stunden lang
um eine Uhr herum
zu kriegen. Ein
schwarzer Sonnen
strahl verdreht im Müßig
gang die kurze Weil Warum
es filtert jemand Schmetterlinge
aus dem Bauch. Beschaulich
grummelt etwas Denken,
Ungeahntes.

Auch ich bin faul.
für alles. sehne mich
zu Mutters Garten Duft,
zu einem Sofa Samt
Holunder. Hier
ist ohne Gier ist
alles Schweben
bis zum Grund.

Fontanas

Im Seminar werden Verhältnisse untersucht. Zum Beispiel das Verhältnis der Muße zur Arbeit, zur Kreativität, zur Zeit, zur Muse, zur Innovation, zum Reichtum und zur Geschichte.
Zum Thema wird im Jan. 2002 eine 3-tägige Exkursion nach Berlin (u.a. Museumsinsel) unternommen.

Zeit: Dienstags 19 Uhr
Ort: Marienstr. 1b Raum 201
Beginn: 16.10.2001

Terrorismus und Weisheit (2001/02)

Prof. Dr. Olaf Weber
Bereich Ästhetik

Änderung Lehrangebot
Statt des Seminars „Nachhall Nachhaltigkeit“ biete ich aus aktuellen Gründen ein philosophisch-politisches Seminar zum Thema Terrorismus und Weisheit an.

Im Seminar beschäftigen wir uns mit den Verhältnissen von Gewalt Macht Diplomatie Krieg Demokratie Anarchie Totalitarismus Globalisierung u.a. Ziel des Seminars ist es, neben Erkenntnissen über o.g. Zusammenhänge ein Konzept für einen „nachhaltigen“ und pazifistisch gestimmten Kampf gegen den Terrorismus zu entwickeln. Anlass ist eine tiefe Unzufriedenheit mit den westlichen Reaktionen auf die Anschläge von New York und Washington und das Fehlen von Weisheit im Umgang mit dem Terrorismus. Weiterlesen

Entschleunigung /Die Ästhetik der Langsamkeit (2000/01)

Prof. Dr. Olaf Weber
Projekt Entschleunigung

Tempogesellschaft. Schneller, höher, weiter. Rotation. Rechengeschwindigkeit. Zeit ist Geld. Turbokapitalismus. Tempolimit. Grenzen des Wachstums, Verlangsamung, Entschleunigung.
Welche Künstler, Designer und visuellen Kommunikateure können etwas mit den folgenden Sätzen von Friedrich Nietzsche, der nur wegen seines Jubiläums zu Worte kommt, anfangen?
„Man denkt mit der Uhr….“ Weiterlesen

Weltanschauung Projekt (1999)

Prof. Dr. Olaf Weber
Weltanschauung
Projekt SS 1999

Wird uns die angebliche Politikmüdigkeit nur eingeredet oder sind die Politiker tatsächlich wert, abgeschafft zu werden? Der „mündige“ Bürger kommt nicht mehr hinter seinem Ofen hervor, der Rückzug ins Private ist allerorts zu spüren. Der Widerspruch zwischen der Problemfülle unserer Zivilisation und dem Desinteresse der meisten Zeitgenossen an öffentlichen Angelegenheiten ist eklatant. Weiterlesen

PerformanceArt (1999/2000)

Prof. Dr. Olaf Weber
als Gast: Angela Hausheer (Performancekünstlerin, Schweiz)
Projekt PerformanceArt

Auslöser für dieses Projekt ist die Beobachtung, daß immer mehr Studenten und Studentinnen versuchen, neue Formen der Präsentation ihrer Ergebnisse auszuprobieren, bei denen sie handelnde Akteure sind. Andere wollen überhaupt Handlungen in Zeit und Raum zum Gegenstand ihrer (multimedialen) Arbeit machen. Weiterlesen

Vorlesung zur Architekturtheorie (1998)

Prof. Dr. Olaf Weber
Einführung in die Architekturtheorie
Als Beispiel: WS 1998/99

Vorlesung : Architektur und Kommunikation

Ein Blick in die Geschichte deutet die unterschiedliche Lesbarkeit von Architektur an.
In einer mittelalterlichen Stadt beispielsweise konnten die Höhendominanten und die Stärke der Befestigungsanlagen etwas über die wirtschaftliche Prosperität der Stadt aussagen, die Nähe und Ferne der Gewerke zum Marktplatz verriet etwas über deren Wertschätzung und Einfluß in der Stadt, Schmuck, Zeichen und allerlei Innschrift informierten über Eigentümer, Geschichte und Kultur der Stadt. Die Anschauung der Stadt konnte auf diese Weise von Fremden (z.B. von fahrenden Handwerksgesellen) in Wissen über die Stadt verwandelt werden. Voraussetzung für diese Erkenntnisleistung war eine Erfahrung im Deuten von architektonischen Formen. Im Allgemeinen wird dabei der Zusammenhang von Form und Bedeutung durch frühere Erfahrungen gestützt. Weiterlesen