Naher Osten und Möllemann? (2002)

Naher Osten und Möllemann

Wieso lassen wir es zu, dass die Scharfmacher im Nahen Osten den Militärs den Anlass dafür geben, weiter aufzurüsten (über 830 Mrd US-Dollar Militärausgaben weltweit im letzten Jahr), wo doch eine Internationale Eingreiftruppe genügen würde, um Terroristen zu fassen und Krisenregionen zu sichern. Unsere Steuergelder werden für einen sinnlosen Moloch an Militärgewalt verschleudert und jeder weiß, dass zum Beispiel im Kinder- und Jugendbereich eine Menge Geld fehlt.

Unsere Politiker und Journalisten bedauern mit gesalbten Worten die „Spirale der Gewalt“ im Nahen Osten und lassen es zu, dass sie sich unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung immer weiter dreht. Leider wird es durch populistische Politiker wie Möllemann immer schwieriger, die Politik der israelischen Regierung als aggressiv und friedensfeindlich zu bezeichnen, ohne in den Geruch des Antisemitismus zu geraten. Antisemitismus ist ein dummes Vorurteil, aber die Auffassung ist dringend geboten und richtig, dass vor allem den Juden, aber auch den Arabern … Deutschen (siehe oben). dadurch gedient wäre, dass Israel endlich die UN-Resolutionen erfüllt und seine Bereitschaft erklärt, sich vollständig auf das Gebiet von 1967 zurückzuziehen. Das Jammern um die Kompliziertheit dieser Materie lenkt davon ab, dass dieser Rückzug der Dreh- und Angelpunkt für eine Nahostlösung ist, nachdem die arabische Seite das Existenzrecht Israels anerkannt hat. Die Selbstmordattentate sind dem gegenüber die schrecklichen Folgen und nicht die dominanten Ursachen,

Indem die deutsche Öffentlichkeit eine so einfache Wahrheit tunlichst verschweigt, wird leider auch den antisemitischen Verschwörungstheorien Vorschub geleistet. Statt sich neutralistisch durchzumogeln, sollten wir Deutschen unserer historischen Verantwortung gegenüber dem Wohl und dem Ansehen der Juden am besten dadurch gerecht werden, dass wir respektvollen, aber deutlichen Druck auf die Seite ausüben, die den Schlüssel für die Lösung des Nahostproblems in der Hand hält – auf die israelische Regierung. Dass die FDP aus diesem Thema ihr mieses parteipolitisches Süppchen kocht, gehört durchaus der Davon-Mogel-Packung an und ist kein wirklich brauchbarer Beitrag zur Lösung des Konfliktes.

13.06.2002 (unveröffentlicht)

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